Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (19.01.2012)
Wien, am 19.01.2012VGT-Obmann als Redner zu Occupy-Aktionstag geladen
Tierschutz gewinnt in der Gesellschaft an Wichtigkeit, Forderung nach Verbesserungen für Tiere erhält zentralen Platz in Themenspektrum der "Wutbürger"
"Empört Euch!" und "Engagiert Euch!" heißen die beiden Büchlein von Stephane Hessel, die die Emotionen vieler Menschen heute wiedergeben. Es gibt so viele Themen, über die es sich momentan zu empören und für die es sich zu engagieren lohnt. Die von den SpekulantInnen ausgelöste Finanzmisere ist davon nur eines, die immer weiter aufklaffende Schere zwischen Arm und Reich ein zweites, ebenso der Klimawandel, die Atombedrohung und die zunehmende Repression und Überwachung in immer mehr Staaten weltweit. Die Bewegung, die mit der Besetzung der Finanzzentrale der Welt, der Wall Street in New York, begonnen hat und sich "Occupy" nennt, hat schon längst auch auf Österreich übergegriffen, so gab es Occupy-Besetzungen in verschiedenen Städten und eben auch am Sonntag den 15. Jänner eine Occupy-Kundgebung am Stefansplatz in Wien mit 300 TeilnehmerInnen als Teil eines weltweiten Occupy-Aktionstages.
Erfreulich ist, dass zu den Themen der Occupy-Bewegung (siehe z.B. www.occupyvienna.at) ganz zentral auch der Tierschutz gehört. Und im Kielwasser des Tierschutzprozesses hat der VGT zusätzlich eine führende Rolle bei Fragen der Menschenrechte übernommen, die für die Umsetzung von Tierrechten unabdingbar sind. Deshalb wurde der VGT-Obmann von den OrganisatorInnen der Occupy-Kundgebung am 15. Jänner als Hauptredner eingeladen, ein erfreuliches Zeichen dafür, dass Tierschutz ein immer wichtigeres Thema in der Gesellschaft wird. DDr. Balluch betonte wie notwendig es ist, über die Änderung des eigenen Lebens hinaus auch für die Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen. Ohne gesetzliche Änderungen und verpflichtende Regelungen wird sich insbesondere der Nutztierschutz nicht von der Stelle bewegen.
Darüber hinaus, so argumentierte der VGT-Obmann, sind Empörung und Engagement insbesondere gegen die staatliche Repression notwendig
Er zog Parallelen zwischen der Situation heute, mit ihrer Forderung nach mehr Demokratie und dem Internet als einem Medium für die rasche und billige Verbreitung von Meinungen, und der Situation am Ende des 18. Jahrhunderts, als durch die Aufklärung demokratische Forderungen erhoben wurden, im Rahmen der franzöischen Revolution erstmals in Europa eine Menschenrechtsdeklaration entstand und durch die beginnende freie Presse öffentliche Diskussionen ausgelöst wurden. Damals wie heute reagierten die Mächtigen durch Zensur, Überwachung und immer schärfere Repressionsgesetze. Vor 200 Jahren gab es - ähnlich wie den Tierschutzprozess - Gerichtsverfahren gegen die ersten demokratischen Vereine und die Entwicklung mündete daraufhin in einen Polizeistaat, das Metternich'sche System des Vormärz.
Heute müssen wir aus der Geschichte lernen und diese Entwicklung mit allen Mitteln verhindern. Dazu sind alle aufgerufen, nicht nur wachsam zu sein und den staatlichen Institutionen ein gehöriges Stück Misstrauen entgegen zu bringen, sondern auch sich gegen Repression und Überwachung, gegen die Novelle des Sicherheitspolizeigesetzes, der Terrorprävention und der Vorratsdatenspeicherung zu engagieren.