Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16.03.2012)
Wien, am 16.03.2012Grauenhaftes Gastspiel des "Moskauer Katzentheaters" in Wien
Etwa 25 Katzen und zwei Hunden werden unter Zwang und Entbehrung artwidrige Kunststücke abverlangt – Protestkundgebung des VGT vor Ort
Das Tierschutzgesetz verbietet lediglich das Auftreten von Wildtieren bei Veranstaltungen. Zu welchen Auswüchsen von Tierquälerei es kommen kann, wenn Haustieren Kunststücke abverlangt werden, zeigte sich gestern auf drastische Weise im Haus der Begegnung in Wien Liesing.
Eine Katze saß noch vor Beginn der Aufführung für mindestens 50 Minuten angebunden auf einem Sessel im Eingangsbereich. Das Tierschutzgesetz verbietet auch die kurzfristige Anbindehaltung von Katzen.
Der Saal war gut gefüllt, gleich zu Beginn versuchte ein Clown, den Leuten weiszumachen, dass alles, was hier jetzt zu sehen wäre, mit der Kraft der Liebe erschaffen worden sei. Gleich danach die Frage: „Mögen Sie Katzen“, die mit einem lauten „Ja“ beantwortet wurde. Was es dann zu sehen gab, hatte mit Tierliebe allerdings reichlich wenig zu tun; eine ältere Dame verließ in der Pause weinend die Vorstellung.
Katzen, die in Pokalen, Kochtöpfen und Schachteln verstaut wurden, um sie dann vor dem staunenden Publikum herauszuholen. Katzen, die auf Riesenstangen hin- und hergeworfen wurden, auf Reifen und Stangen balancierten, im Glitzerkostüm Handstände machten und bei enormen Turbulenzen immer noch ruhig auf ihren Podesten sitzen blieben. Eine Katze musste auf einem Schaukelpferd sitzen bleiben, während dieses bis zum Anschlag hin und hergeschaukelt wurde. Jeder, der mit Katzen zusammenwohnt weiß, dass Katzen nie freiwillig auf einem sich bewegenden Gegenstand sitzen bleiben. Eine andere schob ihren Leidgenossen, einen kleinen Hund, in einem Puppenwagen über die Bühne. Zwei Hunde waren auch die gesamte Show über immer wieder auf der Bühne, meistens betraten sie diese in abartige Kleider gesteckt auf zwei Beinen balancierend. Die Angst stand den Tieren ins Gesicht geschrieben.
Katzen sind im Gegensatz zu Hunden auf ihr Revier geprägt. Allein der ständige Transport und Ortswechsel bedeuten Stress und Angst für die Katzen. In den nächsten Tagen sind Aufführungen in verschiedenen deutschen Städten geplant. Fraglich ist auch, wie und ob die Katzen artgerecht zwischen den Aufführungen und Transporten untergebracht werden können.
Der Verein Gegen Tierfabriken wird Anzeige erstatten und protestierte gegen diese Qualvorstellung. Mit zweisprachigen Flugblättern und Megaphondurchsagen wurde auf das Leid der Tiere hingewiesen. Als Katzen verkleidete AktivistInnen sperrten sich in einen Käfig und hielten Transparente.