Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (06.04.2012)
Wien, am 06.04.2012Anlässlich der Osterfeiertage fordert VGT ChristInnen auf, vegetarisch zu werden
Die moralische Kraft des Christentums basiert auf Barmherzigkeit und Güte – das schließe die für Fleisch notwendige Gewalt aus; Kreuzigungsaktion für Tierrechte in Graz
Morgen, Ostersamstag, ab 14 Uhr beginnt am Grazer Hauptplatz ein Kreuzzug für Tierrechte, eine Aktion des Salzburger Tierrechtsverein RespekTiere
Aktivisten im Lendenschurz mit Hühner-, Rinder- und Schweinemaske tragen Kreuze quer durch die Stadt und lassen sich daran anbinden.
Der christliche Glaube ist zwar anthropozentrisch und gibt dem Menschen eine Sonderstellung, doch diese Sonderstellung bringt die moralische Pflicht der Barmherzigkeit und Güte mit sich.
Jesus ist nach christlicher Sicht Fleisch gewordener Gott. Er ist also nicht nur ein weißer Mann, und auch nicht nur Mensch, sondern, allgemeiner, ein Tier gewesen. Mit dem Sündenfall Adams entstand laut christlichem Glauben die Erbsünde, die die Menschen zu Fleischessern machte, aber nicht nur alle Menschen umfasst, wie die unschuldigen Neugeborenen, sondern auch alle Tiere, die sich seitdem gegenseitig töten. Erst da kamen nach christlicher Sicht Fleischessen, Gewalt und Tod in die Welt. Jesus Christus erlöst deshalb nicht nur die Menschen durch seine Selbstopferung, sondern auch alle Tiere, die nach Paulus (Röm 8,22) „mit Stöhnen und Klagen“ auf seine Wiederkunft warten. Im zukünftigen Paradies liegt ja das Lamm neben dem Wolf (Jes 11,6), d.h. es gibt auch unter Tieren keine Gewalt mehr. Tatsächlich ist laut Genesis in der Bibel eine rein vegane Ernährung für alle Menschen (und Tiere) vorgesehen (Gen 1,29), Menschen und Tiere haben einen gemeinsamen Lebensatem, d.h. eine Seele, (Gen 1,30 und Psalm 104, 29f), Gott segnet die Tiere (Gen 1,22) und er schließt mit ihnen ein Bündnis (Gen 9,9), d.h. sie sind bündnisfähig.
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch kommentiert: „Kardinal Schönborn hat kürzlich unter dem Titel ‚Wir Fleischesser‘ die ChristInnen aufgefordert, nur noch halb so viel Fleisch zu essen. Ein sicherlich lobenswerter Schritt in die richtige Richtung. Warum aber nur halbe Sachen? Der Jesus der Bergpredigt wäre heute sicherlich eher Veganer als Schlächter, eher Tierbefreier als Tierexperimentator und eher Tierschützer als Jäger. Die moralische Pflicht des christlichen Menschen ist daher Barmherzigkeit für alle Schwachen, seien sie Kinder oder Tiere, unter Rückstellung der eigenen Bedürfnisse. Wenn wir uns ehrlich sind, schließt das Fleischkonsum eigentlich aus.“