Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (19.09.2012)
Wien, am 19.09.20124 Protest-Tage gegen Blockadepolitik der ÖVP
Jeden Montag und jeden Donnerstag werden regelmäßig zehntausende Autofahrer_innen im Stoßverkehr mit großen Transparenten auf die Blockadepolitik der ÖVP aufmerksam gemacht, wobei das Feedback von freundlichem Winken über Thumbs-Up bis Applaus und Bravo-Rufe reicht.
Jeden Freitag und jeden Samstag werden regelmäßig zehntausende Fußgänger_innen in der Linzer Innenstadt mit großen Transparenten, Plakaten, Flugblättern, Broschüren, Tafeln, Megaphon, Tierkostümen, Straßenkunst, und fundierten Gesprächen über die Tierqualpolitik der ÖVP informiert, wobei das Feedback von Entsetzen bis „wer wählt schon Dinosaurier?“ reicht.
Dass die ÖVP so starr an ihrem Lobbyismus festhält, die Umsetzung des klaren Mehrheitswillens weiter demokratiewidrig blockiert, und dabei offenbar auch in Kauf nimmt, noch mehr Wählerstimmen zu verlieren und zu einer unbedeutenden Kleinpartei zu schrumpfen, lässt sich vielleicht erst mit den neoliberalen Mythen dieser vermeintlichen „Wirtschaftspartei“ erklären.
Der geheiligste Mythos der Neoliberalen lautet etwa, dass der Mensch von Grund auf schlecht und faul wäre, und aus eigenem Antrieb ohne wirtschaftliche Zwänge überhaupt gar nichts tun würde. Erst durch die Versklavung an das Geld könne der Mensch motiviert werden, etwas zu leisten, wobei nur Anreize geschaffen werden sollten, ungehemmt egoistisch zu handeln, weil nur wenn jede_r einzelne einzig den eigenen Vorteil und die Übervorteilung aller anderen anstrebe, das Beste für alle dabei heraus käme.
Dieser Mythos ist natürlich schon unzählige Male widerlegt worden. Die großartigsten Leistungen der Menschheit waren immer schon vom Bedürfnis getragen, die Veränderung zu sein, die wir in dieser Welt gerne sehen möchten, sowie von kindlicher Neugierde und Offenheit und dem Bedürfnis nach sozialer Anerkennung. Die Krisen hingegen, ob Finanz-, Wirtschafts-, Welthunger-, Umwelt-, Sozial-, Verkehrskrisen und so weiter, sind Auswüchse des neoliberalen Mythos vom vermeintlichen Heil des ungehemmten Egoismus.
Dinosaurier denken offenbar, was ihren Mythen entsprechend nicht sein dürfe, könne nicht sein, und kein Mensch würde sich für Tiere einzusetzen, die ja keine Lobby haben.
Herzlichen Dank an ausnahmslos alle, die gegen diesen neo-jurassic Strom anschwimmen, und die in ihrer kostbaren und spärlichen Freizeit Herz, Hirn und Courage zeigen, und sich mit scheinbar unerschöpflicher Energie und Kreativität einsetzen für Tiere, die keine Lobby haben – ihr seid wunderbar!
Und nicht Dinosauriern sondern uns gehört die Gegenwart.
Weitere Infos zur Tierversuchskampagne des VGT