Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (02.10.2012)
Wien, am 02.10.2012JETZT in Graz: VGT-Obmann am Seil mit Tierversuchs-Transparent unterm Uhrturm
„Tierschutz auch für Versuchskaninchen“ steht an der Bastionsmauer unterm Uhrturm; der VGT protestiert damit gegen die Blockadepolitik der ÖVP beim Tierversuchsgesetz
Am 10. November müsste laut EU-Vorgaben das neue Tierversuchsgesetz beschlossen sein. Doch selbst bei schnellstmöglichem Vorgehen könnte der Regierungsentwurf zu diesem Gesetz erst am 22. November im Wissenschaftsausschuss festgelegt werden. Aufgrund der Blockadepolitik der ÖVP, die die Verhandlungen mit Regierungspartner SPÖ aufgekündigt hat, wird sich das Gesetz verzögern. Streitpunkt dabei ist die Forderung der SPÖ, eine strenge Kontrolle von Tierversuchen einzuführen. Die Pharmaindustrie nannte diese Forderung eine „unnötige bürokratische Hürde“!
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch hat sich deshalb zusammen mit einem anderen Tierschützer von der Bastionsmauer unterhalb des Grazer Uhrturms abgeseilt und ein 10 m breites Transparent enthüllt. An die ÖVP gerichtet kritisiert er: „Die Forderungen der Tierschutzorganisationen zum Tierversuchsgesetz könnten harmloser nicht sein. Statt z.B. ein absolutes Verbot von Tierversuchen an Hunden, Katzen und Affen zu verlangen, das laut IFES-Umfrage in Österreich mehrheitsfähig wäre, wollen wir nur eine strenge Kontrolle von Tierversuchen. Unnötige Tierversuche im Sinne einer Schaden-Nutzen Abwägung sollen mittels eines objektiven Kriterienkatalogs ausgesondert und verboten werden. Zusätzlich wollen wir Transparenz, eine rückblickende Bewertung jedes Tierversuchs und eine Versuchstier-Ombudsschaft analog den Tierschutz-Ombudsschaften nach dem Tierschutzgesetz. Eine strenge Kontrolle von Tierversuchen ist doch wirklich nicht zu viel verlangt, möchte man meinen, insbesondere da 91% der Menschen in Österreich ein strenges Tierversuchsgesetz fordern. Aber offenbar hat die Tierversuchsseite etwas zu verbergen, wenn sie sich so vehement gegen eine Kontrolle wehrt. Wir appellieren daher an den Wissenschaftsminister, wieder an den Verhandlungstisch zurück zu kehren, und ein Tierversuchsgesetz zuzulassen, das den Tierschutzanforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht wird!“