Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (07.11.2012)
Innsbruck, am 07.11.20123 nackte verletzte Versuchstiere unter dem Goldenen Dachl in Innsbruck
50 Kaninchen für neue Hautcreme verbrüht; Tiroler TierschützerInnen stellten Tierversuch nach, um auf die Notwendigkeit des Verbots unnötiger Versuche aufmerksam zu machen
Welche Tierversuche finden in Österreich eigentlich statt? Ohne eine seriöse Antwort auf diese Frage sind keine öffentliche Diskussion und keine demokratische Entscheidung über Tierversuche und das neue Tierversuchsgesetz möglich. Doch genau diese Information wird momentan wie ein Staatsgeheimnis behandelt. Einer der zig Tausenden Tierversuche, die jährlich in Österreich durchgeführt werden, konnte jetzt aufgedeckt werden: 50 Kaninchen wurden im Auftrag einer Versicherungsgesellschaft am Institut für angewandte Mikrobiologie der Universität für Bodenkultur in Wien im kochend heißen Wasser verbrüht, um eine neue Hautcreme zu testen. 3 nackte TierschützerInnen mit großen Brandwunden und Kaninchenmaske präsentierten sich deshalb heute unter dem Goldenen Dachl in Innsbruck in einem Versuchstierkäfig. Sie wollen damit darauf aufmerksam machen, was für Tierversuche abseits der Öffentlichkeit im Geheimen in Österreichs Tierversuchslabors ablaufen.
„Wir fordern Transparenz bei Tierversuchen“, erklärt VGT-Kampagnenleiter für Tirol, Chris Moser. „Die Gesellschaft hat ein Recht zu erfahren, was für Tierversuche in ihrem Namen und mit ihren Steuergeldern durchgeführt werden. Auch die neue EU-Richtlinie zu Tierversuchen sieht eine Veröffentlichungspflicht vor, es soll dadurch eine öffentliche Kontrolle garantiert werden. Wissenschaftsminister Prof. Karlheinz Töchterle aus Tirol weigert sich aber, das umzusetzen. Jetzt muss Schluss mit dieser Geheimnistuerei sein! Alle Tierversuche müssen in einer Weise veröffentlicht werden, die es ermöglicht, sich ein klares Bild davon zu machen, was in den Versuchslabors passiert und ob man das billigt. Nur so können unnötige Tierversuche ausgesondert und verboten werden!“