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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (14.11.2012)

Graz, am 14.11.2012

"Versuchskaninchen" am Grazer Hauptplatz fordern Transparenz bei Tierversuchen

AktivistInnen mit Brandwunden und Kaninchenmasken im Laborkäfig erinnern daran, was hinter verschlossenen Türen abseits der Öffentlichkeit Versuchstieren angetan wird

Der Regierungsentwurf zum neuen Tierversuchsgesetz ist jetzt, nach langen Monaten zäher Verhandlungen, öffentlich geworden. TierschützerInnen begrüßen zwar die Einführung eines Kriterienkatalogs zur objektiven Schaden-Nutzen Abwägung für jeden Versuch, bemängeln aber, dass das fachlich korrekte Ausfüllen des Katalogs nicht durch ein eigenes Fachgremium, wie z.B. in Deutschland und der Schweiz, sondern durch einen einzelnen Beamten, der Fachleute zu seiner Unterstützung heranziehen kann, durchgeführt wird. Füllen nur die AntragstellerInnen selbst den Fragenkatalog aus, ist zu befürchten, dass sie in ihrer Einschätzung das zu erwartende Tierleid z.B. so unterschätzen, dass ihr Versuchsvorhaben ungerechtfertigt genehmigungsfähig wird, so die TierschützerInnen. „Deshalb brauchen wir unbedingt, neben einem Fachgremium für alle Genehmigungsanträge, das mehrheitlich entscheidet, auch eine öffentliche Kontrolle, indem alle Versuchsabläufe veröffentlicht werden“, erklärt VGT-Kampagnenleiter David Richter.

Am Grazer Hauptplatz hatten sich heute 3 TierschützerInnen, nackt mit Kaninchenmaske und großen Brandwunden auf der Haut, in einen Laborkäfig gesetzt. Damit wollten sie an Tierversuche erinnern, die hinter verschlossenen Türen abseits der Öffentlichkeit in Tierversuchslabors stattfinden, um neue Hautcremen zu entwickeln. „Würden derartige Tierversuche öffentlich gemacht“, so David Richter weiter, „gäbe es einen Aufschrei in der Bevölkerung. Aber diese Versuche finden mit öffentlichen Geldern im Namen der Bevölkerung statt, also muss sie auch darüber entscheiden können, ob solche Tierversuche zu verbieten sind. Der Regierungsentwurf zum neuen Tierversuchsgesetz muss in dieser Hinsicht nachgebessert werden. Die Menschen haben ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren. Es gibt keinen Grund, die Öffentlichkeit hier nicht umfassend zu informieren!“

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