Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (24.11.2012)
Wien, am 24.11.2012Tierversuche: Aktivist 12 Stunden in Käfig gesperrt
Aufsehen erregender Protest gegen die Regierungsvorlage zum Tierversuchsgesetz am Stephansplatz in Wien
Große Aufmerksamkeit erregte die Aktion eines Tierschützers in Wien: Er ließ sich 12 Stunden in einen Käfig am Stephansplatz in Wien sperren, um auf die Mängel des geplanten Tierversuchsgesetzes hinzuweisen.
Am 28. November steht die Regierungsvorlage des neuen Tierversuchsgesetzes im parlamentarischen Wissenschaftsausschuss auf der Tagesordnung. Opposition und Tierschutz kritisieren die unzureichende Kontrolle und fehlende Transparenz des geplanten Gesetzes.
„Die Regierungsvorlage ist ungenügend. So ist beispielsweise vorgesehen, dass Einzelpersonen über Genehmigungsanträge für Tierversuche entscheiden sollen. Das entspricht nicht dem allgemein üblichen Standard in anderen Ländern, die Fachkommissionen für diese komplexe Aufgabe vorsehen“, erläutert Yvonne Zinkl, Kampagnerin des Verein Gegen Tierfabriken.
„Darüber hinaus entspricht der Regierungsentwurf nicht der EU-Richtlinie. Diese schreibt nämlich vor, dass Tierversuche nachträglich zu veröffentlichen sind. Dabei muss der Versuch und auch der Schaden, der den Tieren durch den Versuch entstand, beschrieben werden. Laut Entwurf ist es aber verboten den Versuchsablauf und den Schweregrad des Leids in diesen Beschreibungen anzugeben. Das steht in eindeutigem Widerspruch zur Richtlinie. Der Öffentlichkeit soll das ihr zugesicherte Recht auf Information genommen werden.“
Und Yvonne Zinkl weiter: „Es liegt nun an der SPÖ Nachbesserungen des Gesetzes noch zuzulassen. Selbst eine Stimmenthaltung würde schon ausreichen. Wir appellieren an die SPÖ sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein und im Sinne der Mehrheit der Menschen in Österreich zu agieren.“
Zahlreiche PassantInnen blieben stehen, um sich über den Hintergrund der Aktion informieren zu lassen. Sie waren schockiert über das Regierungsvorhaben. Hunderte Menschen machten Ihrem Ärger Luft und unterzeichneten die Petition für ein strengeres Tierversuchsgesetz.