Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29.04.2013)
Vogau, am 29.04.2013Bau einer Tierfabrik in der Südsteiermark vorerst gestoppt!
Am 26.4. gab es in VOGAU eine Gemeinderatssitzung, bei der der Weg für den Bau einer Schweinezucht sowie -mast geebnet werden hätte sollen. Dafür hätte der Gemeinderat den Flächenwidmungsplan sowie das örtliche Entwicklungskonzept ändern müssen. Doch die Abstimmung darüber fiel haarscharf gegen den Bau der Massentierhaltung aus!
Im Vorfeld hatte der VGT lokale Medien über dieses Vorhaben informiert, sowie zum Dabeisein bei einer Protestversammlung vor der betreffenden Gemeinderatssitzung aufgerufen. Dem Bürgermeister von VOGAU war deshalb die Präsanz der Situation bewusst, weshalb er bei der Gemeindeaufsichtsbehörde der Landesregierung Informationen einholte, die dazu führten, dass der Bauwerber, selber Gemeinderat, doch nicht selber an der Abstimmung teilnahm! Auf Druck der Landwirtschaft hätte der Klubzwang die ÖVP-RätInnen dazu verpflichten sollen, einheitlich zu stimmen. Aufgrund des massiven öffentlichen Interesses dieser Sitzung wurde dieser Plan jedoch äußerst kurzfristig verworfen. Daran konnte auch die Anwesenheit von Bauernbundmitglied Sepp Kowald nichts ändern, der sich auch in der Vergangenheit massiv für Tierfabriken eingesetzt hat.
Der Antrag auf Umwidmung des vorgesehenen Bauplatzes (Schotterabbaugebiet in landwirtschaftliche Nutzfläche) zum Bau des Schweinestalls Winter wurde in weiterer Folge abgelehnt. Die dafür nötige 2/3 Mehrheit kam nicht zustande. 8 RätInnen (7 ÖVP, 1 SPÖ) stimmten dafür, 6 (3 SPÖ, 1 FPÖ und 2 ÖVP!) dagegen.
Der Sitzungssaal war zum Bersten voll. Mehr als 60 ZuseherInnen besuchten die Sitzung. Der Ausgang der Abstimmung erntete Applaus. Es ist davon auszugehen, dass das Ergebnis anders ausgegangen wäre, hätte diese Gemeinderatssitzung nicht so viel öffentliches Interesse hervorgerufen!
Demonstration vor dem Gemeindeamt
Vor Sitzungsbeginn positionierten sich ca. 30 Menschen mit Plakaten vor dem Eingang des Gemeindeamtes. Mittels Transparenten und Schildern wurde anschaulich dargestellt, was ein (weiterer) Bau einer solchen Massentierhaltung bedeutet: das Absterben der bestehenden Betriebe, das in-Beton-Gießen der fürchterlichen momentan erlaubten Standards für die nächsten 20 Jahre, Schaden für den Tourismus und die Lebensqualität für Mensch und Tier. Schon jetzt gleicht die Südsteiermark einer Mais-Monokultur, um die enormen Futtermittelmengen für die Schweinemast "produzieren" zu können.