Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (31.07.2013)
Wien, am 31.07.2013VGT zeigt an: Tierquälerei in Freiland-Schafhaltung
Noch während ein VGT-Mitarbeiter bei einem Lokalaugenschein dabei war, Übertretungen des Tierschutzgesetzes zu dokumentieren, zeigte sich die örtliche Polizei äußerst bemüht, eben diese Dokumentation zu verhindern.
Nachdem mehrere Meldungen von InformantInnen und AnrainerInnen eingegangen waren, machte sich der VGT selbst ein Bild vor Ort: Ein Tierhalter war mit einer kleinen privaten Schafhaltung offenbar überfordert. Neun Schafe werden auf einer mäßig bewachsenen Wiese im Ortsgebiet von Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) extensiv gehalten. Doch gerade in den letzten heißen Wochen litten die Tiere unter dem offenbar fehlenden Unterstand, der Schutz vor Sonne und Witterung gewähren sollte. Das Tierschutzgesetz fordert klar und unmissverständlich eine Fläche, in der "allen Tieren ein gleichzeitiges ungestörtes Liegen ermöglicht" wird. Der kleine, zur Hälfte mit einer Plane abgedeckte, PKW-Anhänger erfüllt diesen Zweck nicht.
Beim Lokalaugenschein durch den VGT wurde ein VGT-Mitarbeiter bereits beim Herumspazieren auf öffentlichen Straßen von einer sichtlich übermotivierten Polizeibeamtin angehalten. Es bestünde der Verdacht, der (am hellichten Tag spazierende) VGT-Mitarbeiter könnte für ein einmaliges "Öffnen des Tores" in der Nacht verantwortlich sein. Überhaupt erwies sich die örtliche Polizei als rechtlich reichlich ungeschult: Während die Polizei die berechtigten Anzeigen der AnrainerInnen auf Übertretung des Tierschutzgesetzes ignorierte, schützte sie den Tierhalter. Das ging sogar soweit, dass noch am selben Tag des Lokalaugenscheins die Polizistin (diesmal mit Verstärkung in Form einer noch dienstniedrigeren Kollegin) den VGT-Mitarbeiter erneut anhielt und aufforderte, den öffentlichen Gehsteig zu verlassen, da er nun unter dem Verdacht stehe, soeben "das Tor geöffnet" zu haben.
Der VGT hat eine Sachverhaltsdarstellung bei der Bezirkshauptmannschaft Mödling und der Tierschutzombudschaft Niederösterreich eingebracht. Da die Polizei ansonsten seit Jahrzehnten immer konstruktiv und freundlich mit dem VGT kooperiert, wird über die rechtliche Inkompetenz der beiden jungen Polizistinnen diskret hinweg gesehen.