SPÖ verkündet im Tierschutzrat geplante Demontage von Tierschutzstandards, ÖVP im Landwirtschaftsministerium stimmt zu; Putenskandal zeigt Dimension des Problems
Nur die bevorstehende EU-Wahl scheint die Regierungskoalition von SPÖ und ÖVP noch davon abzuhalten, ihre Totaldemontage jeglicher Tierschutzstandards in der Hühner- und Putenmast durchzuziehen. Im Tierschutzrat, der dazu nicht befragt sondern lediglich informiert wurde, berichtete das SPÖ-Tierschutzministerium von einer geplanten Erhöhung der Besatzdichten bei Masthühnern von 30 auf 39 kg/m² Lebendgewicht, sowie bei Puten von 40 auf 60 kg/m². Mit diesem Schritt würde der Tierschutzstandard für Mastgeflügel in Österreich mit einem Schlag vom Spitzenreiter zum Schlusslicht in der EU verkommen. In einem Gespräch mit dem VGT ließ auch die ÖVP im Landwirtschaftsministerium durchblicken, dass sie diesen Verschlechterungen zustimmen werde. Eine Regierungskoalition gegen den Tierschutz!
Unterdessen wurden kürzlich die Zustände in süddeutschen Putenmasten publik, die via Hubers Landhendl nach Österreich liefern, und da vor allem an die Supermarktkette SPAR. In Deutschland, so die Botschaft, gelten viel höhere Besatzdichten als in Österreich, dort dürfen die Puten noch gequält werden. Doch bald auch in Österreich, wenn es nach der Regierung geht. Man will die Besatzdichten an jene in Deutschland anpassen und damit den miesen Tierschutzstandard hierher importieren. Bekannt ist, dass sowohl das SPÖ-Tierschutzministerium, als auch das ÖVP-Landwirtschaftsministerium mit SPAR über diese Verschlechterung gesprochen hat und es heißt, diese Supermarktkette begrüße die Demontage des österreichischen Tierschutzgesetzes. Kein Wunder, wenn man jetzt sieht, woher SPAR seine Puten bezieht.
VGT-Obmann Martin Balluch dazu: ,,In der ORF-Sendung ,heute konkret' sprach Martina Glatzl von der ,Qualitätsgeflügelvereinigung' fast mit Tränen in den Augen über die Zustände in deutschen Putenmasten. Was für eine Heuchelei! Dabei sind es genau sie und ihr Verein, die den Import dieser Tierquälerei durch Verschlechterung der österreichischen Standards betreiben. Der Erhalt des Wirtschaftsstandorts Österreich ist nur eine müde Ausrede, die Mastgeflügelproduktion in Österreich boomt wie nie zuvor. Aber selbst wenn: die Antwort darf niemals die Demontage von Tierschutzstandards sein. Um den Import von tierquälerischen Produkten nach Österreich zu verhindern, führen wir bei uns selbst die Tierquälerei ein. Diese ,Lösung' wäre ein wahrer Schildbürgerstreich. Die Mehrheit in Österreich ist klar gegen jede Verschlechterung im Tierschutz. Und das weiß die Regierung, sonst würde sie mit einem solchen Schritt nicht bis nach den EU-Wahlen warten!"
Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild
basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung
(14.05.2014)
Wien, am 14.05.2014Verschlechterung für Mastgeflügel: Regierungskoalition gegen den Tierschutz
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