Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (01.10.2014)
Graz, am 01.10.2014"Uns stinkt diese Landwirtschaftspolitik!"
Die ,,Initiative SteirerInnen gegen Tierfabriken" (IST) aus der Südsteiermark ruft zusammen mit dem Verein Gegen Tierfabriken (VGT) den 1. Steirischen Nasenkluppenmarsch aus.
Die Steirische IST spricht sich gemeinsam mit dem VGT vehement gegen eine weitere Entwicklung in Richtung Intensivierung der Landwirtschaft aus. Mit Wäschekluppen auf der Nase will sie der Steirischen Bevölkerung und Politik zeigen, dass das Fass voll ist. Nicht nur der Gestank neben solchen Intensiv-Massentierhaltungsbetrieben ist unerträglich, sondern auch die Politik rund um die Landwirtschaft. Mit dem 1. Steirischen Nasenkluppenmarsch fordert die IST und der VGT die Bauern, den Handel, die Politik und die Verbraucher zum Umdenken und Handeln auf. Qualität statt Quantität und Billig.
Am Freitag den 3. Oktober um 14:00 startet vom Grazer Hauptplatz aus der Demozug durch die Innenstadt:
Im Landhaus wird die Petition "Ökologische Landwirtschaft in der Steiermark" mit 1'800 Unterschriften an den 3. Landtagspräsidenten Werner Breithuber überreicht werden.
Über die Herrengasse geht es weiter zur Landwirtschaftskammer mit der Aufforderung, deren "Wachse oder Stirb-Politik" gegen eine zukunftsträchtigere ökologische Landwirtschaftspolitik einzutauschen. Es werden dort Ansprachen abgehalten werden.
Danach bewegt sich der Demozug zu einem Supermarkt, um den Handel aufzufordern, deren Billig-Fleisch-Aktionen einzustellen.
Zurück beim Hauptplatz kommt es dort zur Abschlusskundgebung mit Reden und Beiträgen von Politikern, Bauern, Betroffenen und Stellvertreter der IST.
Von 10:00 bis 17:00 werden der VGT und die IST Informationsstände am Hauptplatz mit verschiedenen Fällen aus den Dörfern der Steiermark präsentieren. Ebenso wird die Petition "Ökologische Landwirtschaft in der Steiermark" zum unterzeichnen aufliegen.
Auch die Landwirtschaft steht unter Druck des ,,Freihandels" sowie den durch Werbung manipulierten Bedürfnissen der KonsumentInnen nach billiger Ware. Hochleistungsproduktion auf steirischen Böden und in Intensiv-Massentierhaltungsbetrieben sind die Folge und scheinen auch hierzulande das ungebrochene Credo der Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft zu sein. Allein in 11 Gemeinden (Gosdorf, Ratschendorf, Eichfeld, Perbersdorf, Murfeld, Hütt, Leitersdorf, Tillmitsch, Heimschuh, Attendorf, Pöllauberg) sind zur Zeit Ställe für zusätzlich 8.701 Schweine, 2.905 Mutterschweine, 21.200 Ferkel, 94.379 Hühner mit insgesamt rund 30.000 m² verbauter Fläche geplant.
Ungebremst wird die Effizienzsteigerung vorangetrieben, mit sehr vielen nicht nur positiven Folgen. Viele Landwirtschaften sehen sich vor die Alternative gestellt, ihre Tierhaltungen stillzulegen, oder zu wachsen. Besonders deutlich wurde das in den letzten Jahren an zahlreichen großen Hühner- und Schweinestallbauprojekten.
Auf der Strecke bleiben die Menschlichkeit, das Wohl und die Würde der Tiere, die Umwelt, die Wohnqualität der Nachbarschaft, aber auch die Fleischqualität und somit die Gesundheit der damit ernährten Menschen. Der Dorffriede wird tiefgehend gestört, die letzten kleinen Bauernhöfe verschwinden, zahlreiche Arbeitsplätze werden vernichtet, Ackerböden und Grundwasser belastet, Biodiversität, Erholungswert und touristische Attraktivität der Landschaft schwinden.
Die Petition "Ökologische Landwirtschaft in der Steiermark kann als pdf heruntergeladen werden.