Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (08.10.2014)
Graz, am 08.10.2014Der 1. Steirische (Nasen-)kluppenmarsch - Diese Landwirtschaftspolitik STINKT zum Himmel!
Am 3.10. fand der 1. Steirische Nasenkluppenmarsch statt! Die
Nasenkluppen sollten bildlich verdeutlichen, welche Belästigungen
Tierfabriken für die menschlichen AnrainerInnen verursachen, sowie
natürlich für die betroffenen (Nutz-)Tiere.
Mehr als 100 TeilnehmerInnen trafen sich am Grazer Hauptplatz, um in weiterer Folge im Hof des Landhauses eine Petition zu übergeben. Innerhalb weniger Wochen hatten mehr als 2000 Menschen unterschrieben, die unsere Forderung für eine nachhaltige und tierleidfreie Landwirtschaft unterstützen.
Im Hof des Landhauses kam es zu einigen spontanen und emotionalen Ansprachen. Beispielsweise zeigte sich eine Mutter entsetzt darüber, dass sie für sich und ihr Kleinkind von der Gemeinde Leibnitz gratis Mineralwasser bekommt, weil das Grundwasser durch die Landwirtschaft zu verschmutzt ist, als dass es den Kleinkindern zugemutet werden könnte. Ein anderer Teilnehmer zeigte sich empört darüber, dass Schweinestallungen weiterhin in von Hochwasser gefährdete Zonen gebaut werden dürfen.
Danach ging es weiter zur steirischen Landwirtschaftskammer, wo die versammelte Menge von verschiedenen Schildern "begrüßt" wurde. Besonders originell war dieses: "Herr Richter, Sie demonstrieren im falschen Land." Damit ist David Richter gemeint, der Obmann Stellvertreter und Kampagnenleiter des VGT in der Steiermark. Ganz klar, dass die Landwirtschaftskammer keine Kritik und Demonstrationen möchte und lieber alle KritikerInnen wegschicken würde. Aber die Realität in österreichischen Stallungen zeigt ganz klar die Notwendigkeit von Protest! Die Ansprachen vor der Kammer kritisierten in erster Linie den Umstand, dass von der Landwirtschaftskammer massiv Tierfabriken statt alternativen Haltungsarten gefördert werden.
Der dritte wichtige Stopp war vor einem SPAR-Supermarkt auf der Strecke. Es hätte auch jedes andere Lebensmittelgeschäft sein können. Denn thematisiert wurde hier, dass der Lebensmittelhandel mit den ständigen Fleisch-Tiefpreisaktionen in diversen Werbemedien zum höheren Fleischkonsum beinahe nötigt. Es ist unverantwortlich, Tiere unter quälerischen Bedingungen einzusperren, damit das Fleisch dann als Lockartikel verkauft werden kann!
Der Versammlungsumzug endete am Grazer Hauptplatz, wo noch weitere Ansprachen gehalten wurden. Auch gab es als netten Abschluss eine musikalische Darbietung lokaler MusikerInnen, denen Umwelt- und Tierschutz ein großes Anliegen ist.
Der 1. Steirische Nasenkluppenmarsch wird nicht der einzige bleiben! Der Widerstand gegen das Einbetonieren von Problemen muss zunehmen! Bereits im Frühjahr 2015 ist der nächste (Nasen-)Kluppenmarsch geplant!
Der Kluppenmarsch im ORF:
Die Protestkundgebung: