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Tierquälerei: VGT-Anzeige gegen Mensdorff-Pouilly wegen Gatterjagd letzten Samstag

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (09.11.2015)

Wien, 09.11.2015

Wildschweine wurden extra aus Zuchtgatter angeliefert; gefangenen Tieren ohne guten Grund über 7 Stunden Treibjagd Todesangst zugefügt – Staatsanwaltschaft muss einschreiten

Gegen Alfons Mensdorff-Pouilly laufen nun bereits eine Anzahl von Verfahren wegen Tierquälerei. Seine Treibjagd im Jagdgatter Kaumberg im Bezirk Lilienfeld in Niederösterreich ist bereits 2 Jahre her und dennoch wurden die Ermittlungen nicht abgeschlossen. Die VGT-Anzeige wegen des Aussetzens von gezüchteten Rebhühnern mit kupiertem Schnabel aus dem Oktober 2015 ist ebenfalls noch anhängig. Und da die Bezirkshauptmannschaft immer noch untätig bleibt, kommt nun eine weitere Anzeige hinzu. Am 7. November 2015 veranstaltete Alfons Mensdorff-Pouilly mit seinem Sohn Ferdinand und unter Aufsicht seines Jagdaufsehers Adam L. eine Treibjagd in seinem Jagdgatter bei Bildein. Dazu waren Tage davor Wildschweine aus seinem nahegelegenen Zuchtgatter angeliefert worden. Am Jagdtag setzte sich Alfons Mensdorff-Pouilly persönlich auf einen Jagdstand und schoss zusammen mit seinen Jagdgästen auf die in alle Richtungen flüchtenden Tiere. Eine Treiberkette ging in voller Gatterbreite auf und ab durch das Gehege, sodass die hunderten gefangenen Tiere im umzäunten Bereich in Todesangst kopflos umher liefen. Wie auf Schießbudenfiguren ballerten die Schützen dann auf die Tiere. Dabei wurde auch eine Wildschweinmutter erschossen, die eine Familie ganz junger Frischlinge führte. Die AktivistInnen des VGT sahen aus unmittelbarer Nähe zahlreiche Hirsche, Wildschweine, Mufflons und Rehe leiden und sterben. In der Mittagspause gingen Jagdhelfer durch das Gatter und erschossen jene Tiere, die verletzt herumlagen.

Die Anzeige im vollen Wortlaut findet sich auf Martin Balluchs Blog

VGT-Obmann Martin Balluch war Augenzeuge: „Diese Wildschweine und Hirsche sind gefangene Tiere in der Obhut des Menschen. Einige von ihnen waren unmittelbar vor der Jagd sogar in Kisten eingesperrt auf einem Transportfahrzeug. Diese Tiere stundenlang in Todesangst zu versetzen, dass ihnen die Augen aus den Höhlen quellen, dass sie schwer atmen, mit Schaum vor dem Mund, und bis zur totalen Erschöpfung laufen müssen, ist auf jeden Fall Tierquälerei. Die Gatterjagden haben ausschließlich den Sinn, den Jagdgästen einen Spaß zu ermöglichen. Eine Freude am Leid und der Panik der Tiere. Und das kann niemals ein Grund sein, der ein solches Verhalten gefangenen Tieren gegenüber rechtfertigt. Da geht es nicht um Fleischgewinnung, sonst hätte man die Tiere in den Kisten schlachten können. Da geht es auch nicht um Jagd im herkömmlichen Sinn auf Wildtiere, weil diese Tiere bereits gefangen und nicht wild sind. Dieses Verhalten erinnert eher an das Kolosseum im Alten Rom oder die Hetztheater im 18. Jahrhundert oder den Stierkampf heute in Spanien. In Österreich aber wird Tierschutz hoch gehalten, hier steht der Schutz des Lebens und Wohlbefindens der Tiere als Staatsziel in der Verfassung. Die Jagd im Gatter ist eindeutig strafrechtswidrig und muss sofort aus dem Jagdgesetz gestrichen werden!“

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