Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (26.11.2015)
Linz, am 26.11.2015Schlachthofskandal erschüttert ganz Österreich
Auch oberösterreichische Betriebe betroffen
In einer weltweit einzigartigen Ausführlichkeit wurden die Zustände in 20 österreichischen Schlachthöfen durch den VGT (Verein Gegen Tierfabriken) an die Öffentlichkeit gebracht. Darunter befinden sich auch zwei oberösterreichische Betriebe, in denen massive Tierquälerei stattgefunden hat. Beide dieser Betriebe wurden vom VGT wegen Verdachts auf Übertretung der Tierschutzschlachtverordnung angezeigt.
Das Videomaterial zeigt im Fall Handlbauer, wie den Rindern bei der Entladung mit Stöcken ins Gesicht geschlagen wird. Elektroschockgeräte werden massiv verwendet, um die Tiere zur Betäubungsbox zu zwingen. Das Videomaterial zeigt eine Szene, in der sogar zwei Elektroschockgeräte verwendet werden, um ein verletztes Tier zum Aufstehen zu zwingen. Dokumentiert wurde auch, dass bei einigen Rindern nach der Betäubung mit dem Bolzenschuss zu lange gewartet wird, bis der Entblutungsschnitt gesetzt wird, der erst zum Tod führt.
Bei der Firma Großfurtner (Schweineschlachtbetrieb) sieht man den exzessiven Einsatz von Elektroschockgeräten. Dabei werden den Tieren elektrische Stromstöße ins Gesicht und auf andere sehr sensible Körperstellen verabreicht. Die Aufnahmen zeigen panische Schweine, die vor Angst, Stress und Schmerzen schreien und verzweifelte Fluchtversuche unternehmen.
Bei der CO2 Betäubung der Schweine zeigt das Bildmaterial den minutenlangen Todeskampf der Tiere. Sie schnappen nach Luft, pressen sich gegen die Metallstäbe und schlagen sich die Köpfe blutig. Völlig verkrampft verlieren sie das Bewusstsein. Die CO2 Betäubung ist auch aus wissenschaftlicher Sicht eines der größten Probleme bei der Schweineschlachtung.
Die Firma Großfurtner hat als einziger Schlachthofbetrieb dem VGT Konsequenzen angedroht, sollte das Videomaterial weiterhin veröffentlicht werden.
Auch wenn seitens der SchlachthofbetreiberInnen die Verantwortung auf die Mitarbeiter abgeschoben wird, gibt es Zusagen, die Abläufe in den Betrieben zu verbessern.
Nach Durchsicht des gesamten Videomaterials muss man sich die Frage stellen, ob Fleischkonsum unter diesen Voraussetzungen überhaupt zu rechtfertigen ist.