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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21.04.2016)

Wien, am 21.04.2016

Große VGT-Demo zum Weltversuchstiertag am Samstag in Wien

Tierversuche laufen in Österreich völlig unkontrolliert ab, weder gibt es eine Schaden-Nutzen Analyse, noch eine Kommission mit Tierschutzbeteiligung, die über jeden Versuch entscheidet

Es wäre so einfach, in einer Demokratie. Zuerst gibt es eine breit geführte, gesellschaftliche Diskussion über Tierversuche, ihren wissenschaftlichen Wert und ihre ethische Rechtfertigung, die von staatlicher Seite gefördert wird. Dann entscheidet die Mehrheit über die Strenge des Tierversuchsgesetzes, welcher Versuch stattfinden darf und welcher nicht. Die Praxis ist leider ganz anders. Die Pharmaindustrie spielt ihren wirtschaftlichen Einfluss aus, die Universitäten halten die politischen Zügel fest in der Hand, und jede Diskussion wird abgewürgt und verhindert. Tierversuche sind in Österreich ein Staatsgeheimnis und kritische NGOs, wie der VGT, erhalten Redeverbot an den Unis. Es darf darüber nicht diskutiert werden. Stattdessen füttert man einseitig die Öffentlichkeit mit völlig falschen Informationen, fantasiert von „Ethikkommissionen“, die aber nur von Personen besetzt sind, die selbst Tierversuche durchführen und die daher jeden Tierversuch einfach durchwinken. Von Beteiligung durch TierschützerInnen ist keine Rede. Österreich ist eines der ganz wenigen Länder Europas, in denen keine verpflichtenden Kommissionen existieren, die über jeden Tierversuchsantrag mehrheitlich abstimmen. Und das Wissenschaftsministerium hat die Idee des Kriterienkatalogs für Tierversuchsanträge einfach beseitigt. Es gibt daher keinerlei Kontrolle von Tierversuchen hierzulande, es herrscht absolute Narrenfreiheit und beliebiger Wildwuchs.

Deshalb hält der VGT anlässlich des Weltversuchstiertages am Samstag dem 23. April 2016 einen Demoumzug ab, der um 13 Uhr am Christian-Broda-Platz in 1060 Wien beim Westbahnhof beginnt und dann durch die Mariahilferstraße in die Stadt führt.

VGT-Obmann Martin Balluch ist Mitglied der Bundestierversuchskommission, die überhaupt keine Entscheidungskompetenz hat und in der alle diskutierten Inhalte zu keinerlei Konsequenzen für die Tierversuchspraxis führen: „Die katholische Kirche ist weder für ihre Tierfreundlichkeit, noch für ihre fortschrittliche Rolle als Avantgarde der Gesellschaft bekannt. Trotzdem steht in der bindenden lateinischen Version des Katechismus von 1997, dass Tierversuche nur dann eine ethische Rechtfertigung haben, wenn sie zur Heilung von menschlichen Krankheiten beitragen. Doch bei den allermeisten Tierversuchen ist das nicht der Fall, z.B. in der Veterinärmedizin, in der Verhaltensforschung, bei Tierversuchen in der Nutztierindustrie oder für die Herstellung von Haushaltsprodukten, oder im weiten Feld der Grundlagenforschung aus reiner Neugier. Michael Hess hat an der Vet Uni Wien auf furchtbare Weise Truthühner gequält und ihnen schweres Leid zugefügt, ohne dass das auch nur in irgendeinem Zusammenhang zur Heilung menschlicher Krankheiten stünde. Dass derartige Tierversuche stattfinden dürfen, ist eine moralische Bankrotterklärung der Gesellschaft, oder eher unserer Demokratie. Wir wissen aus Umfragen, dass die große Mehrheit der Menschen keine Tierversuche will, die nicht zur Heilung menschlicher Krankheiten dienen, dass grundsätzlich keine Tierversuche an Primaten, Hunden oder Katzen stattfinden sollen und dass in Alternativen investiert werden muss. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall, die Mehrheit wird mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln getäuscht, betrogen und von der Entscheidungsebene ferngehalten. Bei Tierversuchen endet die Mitbestimmung des Volkes.“

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