Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (02.08.2016)
Warschau, am 02.08.2016VGT-Vortrag auf Tierrechtskonferenz in Warschau
Seit der Wende in den osteuropäischen Staaten ist dort auch eine Tierrechtsbewegung im Entstehen, die immer größere Erfolge hat. Zeit, in einer großen Konferenz die verschiedenen Tierschutz- und Tierrechtsvereine Osteuropas zusammen zu führen und aus den Erfahrungen aus dem Westen zu lernen.
Der VGT hat das schon 2006 probiert, eine Osteuropakonferenz in Wien, siehe http://animalconference.eu/. Ebenso wurden Animal Liberation Workshops in sämtlichen osteuropäischen Staaten abgehalten. Doch vielleicht war es noch etwas zu früh. Bei der Tierrechtskonferenz von 29.-31. Juli 2016 in Warschau war die Stimmung schon ganz anders. Die Tierschutzszene im Aufbruch, der Veggieboom hat sogar das totalitäre Weißrussland erfasst, wo eine Demonstration, ja sogar ein Infostand oder auch nur das Verteilen von Flugblättern verboten ist.
VGT-Obmann Martin Balluch war zu einem Hauptvortrag geladen, er berichtete über die Erfolge des VGT und über die Erfahrungen bei Kampagnen für Gesetzesänderungen. Das Interesse war groß. Ebenso sprachen Altaktivisten aus Italien, Deutschland, Finnland und der USA. Die Depression der Tierrechtsszene auch im Westen aufgrund der staatlichen Unterdrückung scheint überwunden, kein Streit mehr um Abolitionismus oder Reformismus, um Großverein versus Grassroots. So geeint war die internationale Tierrechtsbewegung noch nie.
Beeindruckend auch die Tierschutzarbeit im Osten. Wenn man nicht demonstrieren darf, wie in Weißrussland, dann geht man eben mit Tierschutzunterricht an die Schulen. In der Ukraine wird den sogenannten HundejägerInnen das Leben schwer gemacht. Diese Menschen fangen Streunerhunde ein, quälen sie zu Tode und verbreiten das Ganze per Video im Internet. Die Behörden schauen zu, „immerhin“, so das Argument, würden dadurch die hässlichen Straßenhunde verschwinden. Und in Russland selbst gibt es zwar noch immer kein Tierschutzgesetz, aber dafür Pelzdemos mit mehreren hundert TeilnehmerInnen, jährlich landesweite Mr. und Miss Vegan Wahlen und allein 2016 in St. Petersburg bisher bereits 3 vegane Straßenfeste.
Die 250 TeilnehmerInnen dieser Konferenz werden viel Motivation für ihre Arbeit mit nach Hause nehmen. Wir sind nicht allein, egal wo wir uns auf dieser Welt befinden. Und überall gibt es nun Menschen, die sich offen und voller Kraft für die Schwächsten der Gesellschaft, für die Tiere, einsetzen!