Verzweifelter Stier von Polizei erschossen - vgt

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Verzweifelter Stier von Polizei erschossen

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (06.09.2016)

Wien, 06.09.2016

VGT bestürzt wegen tragischem Vorfall am Linzer Schlachthof

Ein Jahr nach dem Aufdecken des Schlachthofskandals kam es gestern in Linz zu einer dramatischen Situation: ein völlig verängstigter und verzweifelter Stier versuchte in seiner Panik zu entkommen, und schaffte es in seiner Not sogar, einen 2 m hohen Zaun zu überspringen! Ein Großaufgebot der Polizei inkl. Spezial-Einsatzkräften und Polizeihubschrauber durchsuchte das Gebiet, bis das Rind gefunden wurde. Der Stier hatte sich hinter einem Zugwagon versteckt um dort Zuflucht zu finden. Laut ORF.at gab die Österreichische Rinderbörse den Auftrag, das Tier zu erschießen.

Tierqual am Linzer Schlachthof (und in 18 weiteren österreichischen Schlachthöfen)

Im Herbst letzten Jahres hat der VGT den Schlachthofskandal aufgedeckt. Szenen misshandelter und gequälter Tiere schockierten die Öffentlichkeit. So konnte bewiesen werden, dass die Tierschutzkontrolle an österreichischen Schlachthöfen völlig versagt. An manchen Orten wurden Fehler eingeräumt, ein niederösterreichischer Schlachthof entschuldigte sich sogar eine Woche lang auf seiner Website für die bewiesenen Vorfälle.

Schläge beim Abladen

Auf der VGT-Website schlachthofskandal.at ist die dokumentierte Abladung in LINZ folgendermaßen beschrieben:

Die Rinder sind beim Entladen sehr gestresst, und werden meist mittels Stangen, Elektrotreibern oder wild gestikulierend vom Transporter Richtung Tierstall getrieben. Es gibt Szenen, wie einem Stier mit verbunden Augen mehrmals ins Gesicht geschlagen wird. Rinder werden am Schwanz gezogen beziehungsweise mit Elektroschockern an Stellen geschockt, an denen es verboten ist. Die Entladung macht oftmals einen sehr unprofessionellen Eindruck.

Aggressiver Stier oder aggressive Arbeiter?

Im ORF-Betrag wird mehrmals von einem aggressivem Stier gesprochen. Aber: Stiere werden meist auf sehr engen Platzverhältnissen monatelang auf Betonvollspaltenboden gemästet. Kommt der Tiertransporter, werden die Tiere in eine völlig neue Situation hineingezwungen, die enormen Stress bedeutet. Nach der strapaziösen Fahrt werden die verängstigten und gestressten Tiere oft (wie oben beschrieben) vom Transporter gezwungen. Kein Wunder, dass Tiere immer wieder versuchen, zu fliehen. Sagt David Richter, Kampagnenleiter des VGT. Warum sollte ein Tier, das die Schreie der Artgenossinnen hört und deren Blut riecht, freiwillig und fröhlich in die von den Menschen vorgegebene Richtung laufen? Gewalttägige Transporteure oder Mitarbeiter und der Zeit- und Gelddruck der Schlachthöfe stressen die Tiere, so kommt es zu diesen Vorfällen. Dass die Fleischqualität durch den Stress massiv sinkt, soll hier keinen wundern.

Der VGT fordert eine Verstärkung der Tierschutzkontrollen am Schlachthof durch ständige Videoüberwachung im Lebendtierbereich, die Veröffentlichung der Kontrolltätigkeit der Behörde sowie die angezeigten Übertretungen an sämtlichen österreichischen Schlachthöfen.

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