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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (22.03.2017)

Wien, am 22.03.2017

Tierqual Schweinehaltung

Jedes Jahr werden 5,5 Millionen Schweine in Österreich geschlachtet, eine fast unvorstellbar hohe Zahl. Fast alle Tiere kommen aus schrecklichen Tierfabriken, selbst kleine Betriebe, die sich fast schon ironischerweise als Bauernhöfe bezeichnen, nehmen auf das einzelne Tier keine Rücksicht mehr.

Ja, es gibt sie, die Vorzeigebetriebe, die Schweinen ein Leben auf grünen Wiesen gewähren, bevor sie ihren letzten Gang in den Schlachthof antreten müssen. Allerdings fallen diese Betriebe statistisch gesehen nicht ins Gewicht. Selbst bei Biobetrieben gibt es nur selten Weidegang, ein betonierter Auslauf ist hier meist Standard, und selbst diese Betriebe produzieren nur ca. 1 % des jährlichen Schweinefleischangebots.

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Mehr als 90 % aller Schweinemasten sind dunkle Hallen, die in Buchten unterteilt sind. Vollspaltenböden sind praktisch überall vorhanden. Durch die Spalten im Boden sollen die Exkremente fallen, bzw.sollen sie von den Schweinen selbst durchgetreten werden, damit sich die Betreiber ein Ausmisten der Buchten ersparen. Das Ergebnis ist ein Leben in Kot, Urin und Gestank. Ein Blick in solche Hallen zeigt völlig verdreckte Tiere, die in vielen Fällen an Atemwegserkrankungen leiden, gerötete Augen haben und oft in typischer Trauerhaltung sitzen. Das Platzangebot in der konventionellen Schweinemast beträgt 0,7 m² für ein ausgewachsenes Schwein: viel zu wenig, um sich ausgestreckt niederlegen zu können, von einem Ausleben des Bewegungsdranges ganz zu schweigen.

Stroh kommt praktisch nie zum Einsatz, obwohl es die Lebensqualität für die Schweine schon deutlich verbessern würde. Stroh bietet eine angenehme Liegefläche und dient auch als Beschäftigungsmaterial, da es gerne bekaut wird. In der Trostlosigkeit der konventionellen Schweinemast steigt die Aggressionsbereitschaft, und die Schweine fügen sich gegenseitig Verletzungen zu. Dies kann so weit gehen, dass bei Darmvorfällen hervorstehende Darmteile angekaut werden. Bei Vollspaltenböden, also Böden, die durchgehend Spalten haben, kann Stroh nicht verwendet werden, da es die Spalten verstopft. Der Betreiber müsste also ausmisten, was in der heutigen Zeit anscheinend eine Zumutung ist.

Vollspaltenböden illegal!
Dabei hat sich herausgestellt, dass in der deutschsprachigen Übersetzung der Schweinerichtlinien ein (beabsichtigter?) Fehler passiert ist. Statt mit dem Wort „angenehm“ wurde mit „angemessen“ übersetzt, d.h. statt eines „physisch angenehmen“ Liegeplatzes wurde ein „angemessener“ als Standard übernommen – für die Schweine ein riesiger Unterschied, denn solche Vollspaltenböden kann kein noch so zynischer Mensch als angenehm bezeichnen. Damit widersprechen diese Böden dem EU-Recht, was zu einem sofortigen Verbot in Österreich führen müsste. Leider schaut es aber trotz eindeutiger Gesetzeslage nicht so aus, als ob ein Verbot bald umgesetzt würde. Im neuen Gesetzesentwurf wird zwar das Wort „angenehm“ übernommen, aber statt „physisch angenehm“ ist nun von einem „größenmäßig angenehmen“ Liegeplatz die Rede.

Die Tierquälerei in der konventionellen Schweinemast ist allerdings so massiv und betrifft eine so große Anzahl an Tieren, dass hier unbedingt etwas geschehen muss.

Die Verantwortung der Supermärkte
Fast jede Woche sind sie zu sehen, die groß beworbenen Rabatte auf Fleischwaren. Konventionelle Tierquälerei soll so noch attraktiver gemacht werden! Dabei haben die Supermärkte die größte Macht, an den fürchterlichen Zuständen etwas zu ändern. Es wird Zeit, die Supermärkte an ihre Verantwortung zu erinnern.

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