Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17.01.2018)
Wien, am 17.01.2018Pelzfarmverbot Norwegen: Österreich war das erste Land der Welt mit Pelzfarmverbot 1998
Verbot trat in Österreich 27 (!) Jahre vor dem in Norwegen in Kraft – erste Recherche der Pelzfarmen in Norwegen 2003 von Österreich aus, auch Superfüchse aus Finnland vom VGT 2003 bereits veröffentlicht.
Das Pelzfarmverbot in Norwegen, das die Regierung dort angekündigt hat und das 2025 in Kraft treten soll, ist das 14. Pelzfarmverbot in Europa. Es war Österreich mit seiner weltführenden Tierschutzszene, das diese Entwicklung eröffnet hat. Bereits Ende November 1998 musste in Österreich nach intensiver Kampagnenarbeit insbesondere des VGT die letzte Pelzfarm schließen und das allgemeine Verbot trat in Kraft – lange vor dem Bundestierschutzgesetz. Es gibt wenige Bereiche, in denen Österreich weltführend ist, aber die Tierschutzszene in Österreich ist tatsächlich weltweit Vorbild. Von hier aus trat nicht nur das erste Pelzfarmverbot in Kraft, auch das Wildtierverbot im Zirkus, das nun in England z.B. kommt, wurde nach einer Kampagne des VGT weltweit erstmalig 2002 in Österreich erlassen. Selbiges gilt für das Käfigverbot in der Kaninchenhaltung und für die Einführung von Tierschutzombudsschaften. Diese Entwicklungen wurden in Österreich vom VGT mit öffentlichem Druck gegen den Willen der jeweiligen Regierungen durchgesetzt. Nicht zuletzt deshalb gab es ja den Tierschutzprozess.
Aber nicht nur die Pelzfarmverbote gingen von Österreich aus, auch das Filmen in vielen Pelzfarmen gleichzeitig, mit anschließender Veröffentlichung, ist eine österreichische Erfindung. Im Sommer 2003 brachte der VGT erstmals Filme aus 48 Legebatterien Österreichs, die damals innerhalb von 15 Tagen gefilmt worden waren, an die Öffentlichkeit. Im Herbst desselben Jahres 2003 fuhr ein Team des VGT nach Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen und filmte dort innerhalb weniger Wochen insgesamt 76 Pelzfarmen. U.a. wurden dabei bereits erstmals Aufnahmen der Superfüchse aus Finnland verbreitet. Der VGT-Obmann Martin Balluch stand dafür wegen Landfriedensbruchs vor einem finnischen Gericht, wurde aber in zweiter Instanz freigesprochen. Auch die norwegische Polizei war durch die Veröffentlichung der Berichte des VGT alarmiert und beantragte eine Hausdurchsuchung beim VGT, die aber nie stattfand. Diese Recherchen des VGT in Norwegen lösten aber in der Tierschutzszene dort eine Kampagne aus, in deren Rahmen in den nächsten Jahren zahlreiche Pelzfarmen Norwegens gefilmt wurden, was letztlich zum Pelzfarmverbot führte, das jetzt beschlossen werden und 2025 in Kraft treten soll – 27 (!) Jahre nach dem österreichischen Pelzfarmverbot.