Noch immer kein Gatterjagdverbot in Salzburg: 25 Tierschutzaktivist_innen bei Landesrat - vgt

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Noch immer kein Gatterjagdverbot in Salzburg: 25 Tierschutzaktivist_innen bei Landesrat

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20.03.2018)

Salzburg, 20.03.2018

Weil das versprochene Gatterjagdverbot noch immer nicht in Begutachtung, fanden sich heute 25 Aktivist_innen des VGT spontan bei Landesrat Schwaiger und Landesrätin Rössler ein

Sie sind aus Salzburg und sie werden langsam ungeduldig. Schon vor 2 Wochen waren Tierschützer_innen bei dem für Jagd zuständigen Landesrat Dr. Josef Schwaiger und bei der für Naturschutz zuständigen Landesrätin Dr. Astrid Rössler vorstellig geworden. Das Gesetz sei fertig, es werde sofort in Begutachtung gehen, war damals die Botschaft. Doch seitdem ist nichts geschehen. Deshalb kamen heute 25 Tierschützer_innen aus ganz Salzburg spontan in die Landeshauptstadt. Landesrat Schwaiger empfing die Delegation ohne Verzögerung und legte das geplante Gatterjagdverbot dar. Danach soll das letzte aktive Jagdgatter Salzburgs, jenes von Mayr-Melnhof, ab sofort sukzessive unter Aufsicht eines vom Land bezahlten Wildökologen reduziert werden, bis in 10 Jahren die Wildschweindichte innen jener von außen gleicht. Dann könne der Zaun durchlässig gemacht oder überhaupt entfernt werden. Zusätzlich werde das Aussetzen von Zuchtenten in Zukunft untersagt. Doch Landesrätin Rössler würde diesem Entwurf nicht zustimmen, weshalb die Begutachtung verzögert werde.

Daraufhin besuchte die Tierschutzdelegation das Büro der Vizelandeshauptfrau. Doch Rössler war nicht anwesend, weshalb der Grüne Parteiobmann Cyriak Schwaighofer mit den Tierschützer_innen sprach. Man sei gegen den Gesetzesentwurf von Schwaiger, weil dieser keine Auflösung des Jagdgatters Mayr-Melnhof vorsehe. Stattdessen soll es lediglich Übergänge im Zaun geben, durch die alle Tiere außer Wildschweine passieren können. Das Resultat wäre also, dass Mayr-Melnhof unverändert weiter Treibjagden mit Hunderudeln durchführen könnte, wenn auch auf weniger Wildschweine. Das sei kein Gatterjagdverbot, weshalb die Grünen ihre Zustimmung verweigern. Man hoffe noch auf eine Einigung vor der Wahl. Dann könnte der Entwurf in Begutachtung gehen.

Zuletzt beschlossen die 25 Tierschützer_innen auch noch der Spitzenkandidatin der FPÖ, Marlene Svazek, einen Besuch abzustatten. Immerhin hat sie in einem Interview mit den Salzburger Nachrichten gemeint, sie sei für die Gatterjagd und würde nun selbst einen Jagdschein machen. Doch weder sie noch ein Mitarbeiter waren für die Tierschützer_innen nicht zu sprechen, weil man im Wahlkampf zu beschäftigt sei.

Martin Balluch, Sprecher des VGT, dazu: „In Niederösterreich wird das Gatterjagdverbot in 2 Tagen beschlossen. In allen anderen Bundesländern sind Jagdgatter bereits Geschichte. Nur in Salzburg streitet man über die konkreten Formulierungen. Und das, obwohl in diesem Bundesland nur noch ein einziges Jagdgatter aktiv ist. Bei den anderen wurde entweder der bergseitige Zaun entfernt oder das Gatter wurde in ein Wintergatter umgewandelt. Kann der Einfluss von Mayr-Melnhof so groß sein, dass sein Jagdgatter als allerletztes in Österreich weiter bestehen können soll? Das kann wohl nicht wahr sein! Wir appellieren an die Salzburger ÖVP und Landesrat Schwaiger, ein echtes Gatterjagdverbot, das eine vollständige Auflösung des Gatters von Mayr-Melnhof vorsieht, noch vor der Wahl zu erlassen!“

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