Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20.09.2018)
Wien, am 20.09.2018Demonstration von Klima-Aktivist_innen vor der deutschen Botschaft in Wien
30 Aktivist_innen fordern Rodungs-Stopp im Hambacher Forst
„Hambi bleibt“ und „Zukunft statt Kohle“ steht auf den großen Transparenten geschrieben. Eigentlich sollte die Demonstration eine Kundgebung in Solidariät mit der Bewegung im Hambacher Forst sein. Nach der schrecklichen Nachricht, dass gestern ein Journalist im Hambacher Forst ums Leben gekommen ist, wurde die Demo kurzerhand zu einer Mahnwache. Am Boden stehen Kerzen, ein Symbol dafür, dass alle trauern – um einen Menschen, um den jahrhundertealten Wald, um Millionen von Tieren, um unser aller Lebensraum, der systematisch zerstört wird.
„Die Stimmung ist gedrückt, wir sind alle tief betroffen vom Tod des jungen Menschen. Wir möchten den Angehörigen, seinen Freund_innen und Menschen im Hambacher Forst unser tiefes Mitgefühl ausdrücken. Jenen, die in den Baumhäusern und im Wald durchhalten, wünschen wir viel Kraft“ sagt eine junge Demonstrantin in Wien.
Derweil ruhen die Räumungen im Hambacher Forst, doch der Schein trügt – Baumbesetzer_innen schreiben auf Twitter unter dem Hashtag #hambibleibt, dass dringend benötigte psychologische Helfer_innen und Kriseninterventionsteams von der Polizei NICHT zu den Aktivist_innen durchgelassen wurden.
„Die Behörden hoffen – so scheint es zumindest – dass mit dem tragischen Tod des Journalisten die Moral der Besetzer_innen gebrochen wurde. Aber ich glaube und hoffe, dass das Gegenteil der Fall ist. Diese Menschen glauben an etwas, das stärker ist als alle Polizeikräfte im Wald zusammen. Sie glauben an eine gerechte Welt, in der eine intakte Umwelt mehr wert ist als der Reichtum einiger Weniger.“
Auch Aktivist_innen des VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN haben sich an der Kundgebung vor der deutschen Botschaft beteiligt. Die Demonstration wird noch bis 15:00 Uhr andauern.