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Wien: Tausende Briefe gegen Vollspaltenboden in der Schweinehaltung ausgeliefert

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (24.05.2019)

Wien, 24.05.2019

Stroh im Kuvert und ein Link „www.vollspaltenboden.at“ - tausende Wiener und Wienerinnen fanden das in ihren Postkästen, auch die Landwirtschaftskammer

Ein Briefkuvert im Postkasten, darin befindet sich Stroh. Und ein Papierstreifen mit dem Internetlink „www.vollspaltenboden.at“. Was kann dahinter stecken? Verfolgt man den Link, wird die Sache klar. 60 % der Schweine Österreichs müssen auf Vollspaltenböden leben. Die Hölle für die Tiere. 92 % von ihnen haben schmerzhaft entzündete Gelenke, es gibt Ohren- und Schwanzbeißen, Magengeschwüre, Lungenentzündungen und eine viermal höhere Mortalitätsrate als in einer tierfreundlicheren Haltung. Dabei wäre die Alternative ganz einfach: Stroheinstreu. Die Tiere können dann nicht nur weich liegen, sondern sich auch mit dem Stroh beschäftigen, darin wühlen und es sogar kauen. Das verringert die Langeweile und die Aggression den Artgenossen gegenüber. Deshalb geht dann auch das Ohren- und Schwanzbeißen stark zurück.

Die Regierung ist zerbrochen. Bis zu Neuwahlen im September gibt es jetzt keine Bindung mehr an Regierungsvereinbarungen. Das eröffnet eine Chance für den Tierschutz. Bisher war es ja immer die ÖVP, die an der Regierung war, und die als einzige Partei jeden Fortschritt im Tierschutz bekämpft und blockiert hat. Aber die ÖVP hat nicht einmal ein Drittel aller Sitze im Parlament. Wenn die anderen Parteien also wollen, können sie in dieser Phase ohne Bindung an die ÖVP für den Tierschutz stimmen. Ein Verbot des Vollspaltenbodens mit verpflichtender Stroheinstreu ist daher im Bereich des Möglichen!

VGT-Obmann Martin Balluch spricht Klartext: Ein Verbot von Vollspaltenböden in der Schweinehaltung ist das Gebot der Stunde. Die Tiere leiden nachweislich schwer unter dieser Haltung und die Alternative ist bestens etabliert und auch in Österreich weit verbreitet. Sie ist kommerziell umsetzbar. Das beweisen auch andere Länder, wie der größte Schweineproduzent der EU, nämlich Dänemark, der bereits 2015 ein derartiges Verbot erlassen hat. Jetzt müssen die Parteien im Parlament, die immer von Tierschutz reden, Flagge zeigen. Es wird sich weisen, wessen Worte nur heiße Luft sind, und wem der Schutz der Tiere wirklich am Herzen liegt.

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