Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (15.06.2019)
Wien, am 15.06.2019Fotogalerie aus Schweinefabriken mit Vollspaltenboden am Ballhausplatz
Tierschutzkundgebung gegen die „Argumente“ der FPÖ: sämtliche Ausreden lösen sich bei näherer Betrachtung in heiße Luft auf – Resümee: der FPÖ sind die Tiere egal!
Jetzt geht es für die Tiere um alles! Die freie Abstimmungszeit im Parlament bis zu den nächsten Wahlen ist die einzige Möglichkeit für Tierschutzanträge, gegen das Veto der ÖVP Mehrheiten zu bekommen. Die Liste JETZT brachte einen Antrag gegen die Haltung von Schweinen auf Vollspaltenboden ein, der zugehörige Fristsetzungsantrag, um eine Abstimmung vor der nächsten Wahl zu ermöglichen, wurde aber mit den Stimmen der FPÖ abgelehnt. Die Partei, die sich lauthals bei der letzten Wahl als Fürsprecherin der Tiere positioniert hatte, hat nun die Tiere verraten. Die vorgeschobenen „Begründungen“ sind leicht widerlegt:
FPÖ: Schweine würden lieber auf harten Beton-Vollspalten liegen als auf Stroh. Falsch!
In zahlreichen Experimenten wurden Schweinen Alternativen geboten und der Vollspaltenboden war immer derjenige Boden, den sie am Allerwenigsten wollten. Warum haben sonst sämtliche Gütesiegel und die Bio-Haltung eine Einstreupflicht? Sollte im Ausnahmefall bei großer Hitze die Kühlung durch mit Kot verdreckte Spalten aufgrund ihrer Feuchtigkeit gewählt werden, so ist die Mehrflächenbucht die ideale Lösung: da gibt es einen Bereich mit Stroh und einen mit Spalten zur Auswahl.
FPÖ: der Vollspaltenboden sei hygienischer. Falsch!
Werden die Spalten nicht geputzt, klebt dort überall Kot daran. Abgesehen davon liegen die Exkremente direkt unter den Spalten und stinken ständig nach oben. Wer eine Schweinefabrik mit Vollspaltenboden betritt, empfindet den allergrößten Ekel, keinesfalls Sauberkeit oder Hygiene. Die Schweine leiden schwer darunter, dass sie dem Kot nicht entkommen können. Stroh hingegen lässt sich mit wenig Aufwand sauber, trocken und weich halten.
FPÖ: das ist ein schwieriges Problem, das noch lange [Jahre] diskutiert werden muss. Falsch!
Es wird bereits seit 20 Jahren über den Vollspaltenboden diskutiert. Die wissenschaftlichen Arbeiten dazu sind abgeschlossen und sprechen eine deutliche Sprache. Die Alternativen dazu sind etabliert und kommerziell erfolgreich. Fünf Länder Europas haben seit Jahren ein explizites Vollspaltenverbot. Die Lösung ist also einfach.
Deshalb bauten Tierschutzaktivist_innen gestern eine Fotogalerie mit aktuellen Aufnahmen aus Schweinefabriken mit Vollspaltenboden am Wiener Ballhausplatz vor dem Kanzleramt auf. Niemand, der diese Bilder sieht, findet diese Haltungsform gut. Es bedarf keiner Diskussion mit den Passant_innen, alle sind für ein Vollspaltenverbot. Auch die Politiker_innen, die am Ballhausplatz vorbei kamen. VGT-Obmann Martin Balluch: Es wird Zeit, dass die FPÖ ihre völlige Gefühllosigkeit gegenüber Tieren ablegt. Ausreden zählen nicht mehr, die Tiere brauchen jetzt Hilfe. Das beantragte Verbot von Vollspalten sieht sowieso eine 10 jährige Übergangsfrist vor. Da ist genügend Zeit für die Betriebe, den Umstieg zu bewerkstelligen.
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