Tierbefreiung als Film - vgt

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Tierbefreiung als Film

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (30.10.2019)

Graz, 30.10.2019

Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN berichtet über den Animal Liberation Day am Crossroads-Festival in Graz

Das gesellschaftskritische und thematisch immer sehr breit aufgestellte Filmfestival Crossroads findet jährlich im Forum Stadtpark in Graz statt. Auch dieses Jahr waren wieder hochkarätige Dokumentationen und Beiträge vertreten. Neben dem diesjährigen Klima-Schwerpunkt wurden am Dienstag, 29.10., dem Animal Liberation Day am Festival, drei einschlägige Filme zur Tierbefreiung und Tierlandwirtschaft gezeigt. VGT-Aktivistin Lena berichtet!

„Empty Cages“

Der Kurzfilm Empty Cages aus dem Jahr 2017 begleitete die gleichnamige, frisch gegründete Gruppe von schwedischen Aktivist_innen bei ihren ersten Aktionen. Sie führen sogenannte Open Rescues durch, das heißt, sie befreien Tiere aus Tierfabriken und Intensivtierhaltungen, um ihnen ein Leben in Freiheit auf Lebenshöfen zu ermöglichen. Jedoch hinterlassen sie Bekennungsschreiben mit ihren Namen und stehen öffentlich zu den Taten. Der Aktivist Martin, der im Anschluss an dem Film via Videogespräch an der Diskussion teilnahm, wurde für die Befreiungen zu kurzen Haftstrafen verurteilt. Der Film schafft es durch äußerst nahe und direkte Kameraarbeit (immerhin übernahmen einige Aktive selbst Teile des Filmens), die Zuseher_innen quasi mit in die Tierfabriken zu nehmen – so schlägt unser Herz kurz schneller, wenn die Aktiven schnell weglaufen müssen.
Fazit: Empty Cages ist sowohl für Aktivismus-Neulinge oder gar Fleischliebhaber_innen als auch für langjährige Tierschützer_innen sehenswert. Motive und Ziele der Protagonist_innen werden transportiert und durch den Kontrast zwischen bewegenden Bildern von gefangenen Tieren in konventionellen Haltungen und befreiten Tieren in Freiheit unterstrichen.

„73 Cows“

Tränen flossen im Publikum am Ende des Kurzfilms 73 Cows über den Rinder-Bauern Jay, seine Frau Katja und ihren Ausstieg aus der Tierlandwirtschaft. Unglaubliche 30 Jahre war Jay Vegetarier, dennoch züchtete und mästete er Rinder für die Fleischproduktion – und es forderte einen Tribut – es zerstörte ihn, in den Worten von Katja. Nach langer Suche und mit Unterstützung der britischen Vegan Society fanden sie einen Lebensplatz für ihre gesamte Herde (bis auf 17 Rinder, die auch weiterhin bei ihnen leben werden). Jetzt bauen sie eine vegane Landwirtschaft auf.
Fazit: Es ist für Tierschutz-Aktive manchmal nicht leicht, Empathie für die Sorgen von jenen zu empfinden, die Tiere nutzen und töten (lassen). Doch dieser Film vermittelt wie kein anderer, dass es auch unter den Tierlandwirt_innen jene gibt, die sich eine bessere Welt für Tiere wünschen. Er motiviert unheimlich, Projekte und Initiativen zu unterstützen, die solchen Menschen den Umstieg ermöglichen. Jay und Katja selbst versuchen sich in dieser Vernetzung einzubringen, aber appellieren auch stark an die Politik: an der Landwirtschaftspolitik, vor allem den Förderungen, muss sich dringend etwas ändern.

„Right to Harm“

Die letzte Dokumentation des Abends, Right to Harm, beschäftigte sich mit den Betroffenen von CAFOs (concentrated animal feeding operations; sprich Massentierhaltungen auf industriellem Level) in den USA. Emissionen, Gestank, Wasserverschmutzung machen den Anrainer_innen von riesigen, industriellen Tierhaltungen zu schaffen; viele leiden gesundheitlich oder mussten ihre Häuser (nach großem Wertverlust) schließlich verkaufen, um ihre Kinder zu schützen. Die Aussagen mancher Politiker_innen angesichts des akuten menschlichen Leids und des völligen behördlichen und politischen Versagens bei der Regulierung der CAFOs erschüttern und erinnern gleichzeitig an manche Äußerungen aus Österreich: das Recht auf Profit und Wirtschaftstreiben wird als Recht auf die Verletzung (Right to Harm) der Gesundheit und des Wohlergehens der ansässigen Gemeinschaften ausgeübt.
Fazit: Right to Harm legt den Fokus auf die Perspektiven und Schicksale der betroffenen Anrainer_innen; die Leben der Tiere in den Fabriken sind höchstens Randnoten. Während dieser Fokus äußerst wichtig ist und die Sorgen von Anrainer_innen viel mehr Beachtung brauchen, fällt der Film leider in die Falle, eine Rückkehr zu „familiären, kleinbäuerlichen“ Betrieben als Lösung darzustellen. In der anschließenden Diskussion mit Aktivistin Lena und dem Mitbegründer der INITIATIVE STEIRER_INNEN GEGEN TIERFABIRKEN (IST) – ein Verein, der hauptsächlich in den Tierfabrikhochburgen der Steiermark tätig ist und dort Anrainer_innen im Kampf gegen Stall-Neu- und Zubauten unterstützt – wurde schnell klar, dass vor allem die Anzahl der gehaltenen Tiere extrem reduziert werden muss – folglich auch der Konsum an Tierprodukten.

Tierschutz=Umweltschutz=Menschenschutz

Besonders in diesem Jahr wurde durch die Filmauswahl am Crossroads deutlich, dass der Schutz von nicht-menschlichen Tieren vor allem in der Produktion von Fleisch, Milch und Eiern (aber auch anderen Tierprodukten) auf unterschiedliche Weise mit dem Schutz von Menschen und der Umwelt einhergeht.

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