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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.01.2020)

Wien, am 28.01.2020

Beweis: Pro-Jagd Demo vor Jägerball bezahlt, um Tierschutzkritik zu verhindern

VGT wurde Beweismittel zugespielt, dass Firma „Fusion Events“ Pseudodemo organisiert hat, um Tierschutzdemo zu verhindern – dennoch 100 Tierschützer_innen auf lautstarker 38. Demo

Es hat eine lange Tradition. Gemeint ist damit nicht der Jägerball in der Hofburg, sondern die kritische Demo dagegen. Heuer sollte sie bereits zum 38. Mal stattfinden. Doch seit 3 Jahren wird die Tierschutzdemo dadurch behindert, dass die Jägerschaft eine eigene – stille – Demo für die Jagd direkt vor der Hofburg abhält. Bisher wurde behauptet, es ginge dabei nur um ein ehrliches Anliegen der Jagd, die Öffentlichkeit zu informieren. Doch dass die Jägerschaft nicht ehrlich ist, weiß man schon lange. Die Liste von falscher Propaganda, um die verrücktesten Jagdpraktiken aufrecht zu erhalten – man denke an die Gatterjagd oder die Jagd auf ausgesetzte Zuchtenten! – ist lang. Jetzt reiht sich in diese Liste eine weitere dreiste Lüge. Dem VGT liegen Beweismittel vor, dass die Firma „Fusion Events“ von der Jägerschaft damit beauftragt worden ist, eine Demo vor der Hofburg zur Zeit des Jägerballs zu organisieren, um eine Tierschutzdemo zu verhindern. Dazu wurde sogar eine Annonce geschaltet, um diese waschechten „Berufsdemonstrierer“ zu rekrutieren, und zwar für € 10,50 die Stunde. Das ist eindeutig verfassungswidrig. Abgesehen davon war diese Pseudodemo der Jägerschaft damit nicht rechtsgültig angemeldet, weil ein falscher Zweck angegeben worden ist. Nach dem wahren Zweck, die Tierschutzdemo zu verhindern, hätte diese Pseudodemo nämlich nicht stattfinden dürfen. Der VGT wird Anzeige erstatten.

Doch trotz dieser Schikane verlief die Tierschutzdemo sehr erfolgreich. Gut 100 Aktive auf 3 Demoorte verteilt, konnten die größere Distanz zum Ort des Balles durch eine erhöhte Lautstärke überbrücken. An der Demo nahmen neben dem VGT noch andere Organisationen wie Robin Hood und Anonymous for the Voiceless teil. Die Kritik richtet sich dabei natürlich nicht gegen den Ball, zumal die meisten Ballgäste überhaupt keine Jäger_innen sind, sondern gegen die Jagd. Dafür wird der Ball als Anlass genommen, da die Jagd ja abseits der Öffentlichkeit stattfindet. Die Liste der Kritiken an der konventionellen Jagd ist lang: von der Gatterjagd und der Abschießbelustigung auf Zuchtfasane und Zuchtenten, über die völlig sinnlose und brutale Jagd auf kleine Beutegreifer wie Füchse und Marder, auf aussterbende Arten wie Auerhahn und Birkhahn, auf unverwertbare Tiere wie Murmeltier und Schnepfe, bis zur vorsätzlichen Überfütterung von Rehen und Hirschen im Winter, um übergroße Populationen dieser Tierarten künstlich zu erzeugen, die dann der Trophäenjagd dienen. Ganz zu schweigen von der Baujagd, der Beizjagd und der Fallenjagd.

VGT-Obmann Martin Balluch war vor Ort: Die Jägerschaft hat über 10 Jahre hinaus ihre Pseudodemos vor der Hofburg angemeldet, um Tierschutzkritik zu verhindern. Vor dem Landesverwaltungsgericht wurde behauptet, diese Pseudodemos würden einem hehren Zweck dienen, den sie nur erfüllen können, wenn niemand in der Umgebung einen Lärm macht. Mit dieser durchschaubaren Lüge wurden die Tierschützer_innen weit weg von der Hofburg den Heldenplatz hinunter verbannt. Jetzt liegen uns aber untrügliche Beweise vor, dass die Jägerschaft wieder einmal gelogen hat. Diese Demos wurden bei einer Eventfirma in Auftrag gegeben, mit dem klaren Ziel, unsere Demos zu verhindern. Die 6 Personen, die dort gestern mit die Jagd verherrlichenden Plakaten gestanden sind, haben € 10,50 die Stunde erhalten, um den Tierschützer_innen das von der Verfassung garantierte Recht auf Versammlungsfreiheit zu nehmen! Würden wir in einem Rechtsstaat leben und wären alle Bürger_innen vor dem Gesetz gleich, dann hätte das schwerwiegende Konsequenzen. So wird sich sicher ein Büttel in der Justiz finden, der dieses Verfahren versanden lässt, wie das praktisch jedes Mal geschieht, wenn es gegen die Jägerschaft geht.

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