Teilen:

Circus Safari fällt im Tierschutz durch

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (06.04.2020)

Wien, 06.04.2020

Schlechte Haltung, gestresste Tiere – dieser Zirkus wird nicht empfohlen

Bei einem Lokalaugenschein des Circus Safari durch Tierschützer_innen des VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN wurden erhebliche Mängel in der Tierhaltung und -show festgestellt.

Schon beim Eingang sticht ins Auge, dass die Tiergehege völlig verdreckt sind und mit scharfkantigen, für die Tiere giftigen Behältnissen zugemüllt sind. Die Esel und Lamas grasen mitten unter rostigen Dosen, alten Motoröl-Behältern und mangelhaft befestigten Metallgittern. Der ohnehin sehr beengte Auslauf ist außerdem durch quergespannte Zeltgurte verstellt. Willkommen im Circus Safari!

Auch bei der Vorstellung selbst mangelt es aus Tierschutz-Sicht nicht an Kritikpunkten:

Ein Hund muss auf einem Esel reiten, was bei ihm ganz offensichtlich Stress auslöst. Der Umgang mit dem Hund seitens des Dompteurs war auch sonst alles andere als liebevoll.

Auch bei den anderen vorgeführten Tieren kennt man den Tieren an der Körpersprache an, dass der Auftritt vor Publikum für sie stressig ist. VGT- Campaignerin Heidi Lacroix: Es drängt sich die Frage auf, inwiefern es notwendig ist, Kühe peitschenknallend in einer Manege vorzuführen, dazu in unerträglicher Lautstärke „Ich bin der Anton aus Tirol“ abzuspielen, und die Tiere Kunststückchen machen zu lassen. Meiner Ansicht nach verletzt eine solche clowneske Vorführung die Würde der Tiere, und erweckt bei den anwesenden Kindern ein völlig falsches Bild von diesen sensiblen, gutmütigen Tieren. Ein Bild, das suggeriert, dass es in Ordnung sei, Tiere als Unterhaltungsobjekte zu missbrauchen.

Auch während der Pferdenummern mussten Gesetzesverstöße dokumentiert werden: die Tiere müssen auf den Hinterbeinen vorwärts und rückwärts gehen, und das in sehr hohem Tempo.

Das sind für Pferde nicht arttypische Körperhaltungen, die zu verurteilen sind. Denn Pferde steigen zwar auch in freier Natur hin und wieder, tun dies aber nur in absoluten Ausnahmesituationen, etwa um sich gegen Feinde mit ihren Vorderhufen zu verteidigen. Ein längeres (über 2-3 Sekunden) andauerndes Steigen ist absolut unnatürlich und entspricht keinem typischen physiologischen Bewegungsablauf der Pferde. Darüber hinaus sind die Pferde bei diesen Nummern sehr kurz ausgebunden, und es wurden Peitschenhiebe dokumentiert.

Heidi Lacroix ist empört: Schon wieder ein Zirkus, der durch mangelhafte Sorgfalt bei der Unterbringung der Tiere und eine Tierdressur, die keine Rücksicht auf das Wohl der Tiere nimmt, negativ auffällt. Wann begreifen die Menschen, dass Tiere in der Unterhaltungsindustrie nichts verloren haben – denn allzuoft sind die Vorführungen aus Tierschutzsicht zu verurteilen.

Der VGT hat Anzeige beim zuständigen Bezirksamt erstattet.


Pressefotos (Copyright: VGT/VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN)

02.12.2025, Bildein

VGT zeigt Beweisfotos: Treibjagden im Mensdorff-Jagdgatter am 8. und 11. November 2025

VGT beantwortet Mensdorff-Behauptung: jeder Mensch kann das Jagdgatter am Zaun entlang gehen und wird feststellen, dass der Zaun rundum geschlossen ist

02.12.2025, Bad Goisern

Tierschutz dokumentiert Ausstellung von 120 wildgefangenen Singvögeln in Bad Goisern

Trotzdem die Vogelfänger ihre Ausstellung geheim halten wollten und in eine Mittelschule verlegt hatten, konnten Tierschützer:innen das traurige Schicksal der Vögel filmen

02.12.2025, Salzburg

Salzburg: Kundgebung für verhungernde Stadttauben

Tierschützer:innen machen vor dem Schloss Mirabell auf die dramatische Lage für schutzbedürftige Tiere aufmerksam und nehmen die Stadt in die Pflicht

01.12.2025, Salzburg

Einladung: Kundgebung für verhungernde Stadttauben vor Salzburger Schloss Mirabell

VGT plädiert für tierschutzkonforme Lösung für Stadttauben bis zur Errichtung der Taubenschläge

27.11.2025, Salzburg

Hungernde Tauben, fehlende Fakten

Stadt Salzburg verfügt über keinerlei Daten zu ihrer Taubenpopulation

27.11.2025, Wien

Spiridon II-Tragödie: VGT demonstriert gegen Horror-Tiertransporte auf Hoher See

Auch Rinder von österreichischen Milchbetrieben werden per Schiff in Drittländer exportiert

26.11.2025, Wien

Nach Aufdeckung: Totschnig hält Vollspaltenboden für „hohen gesetzlichen Standard“

Er sei zwar bestürzt über Handlungen in Schweinefabrik Hardegg, aber Schweinen ginge es auf Vollspaltenboden „gut“ – VGT-Protest zum Ministerrat am Ballhausplatz in Wien

26.11.2025, Wien

Einladung: morgen Donnerstag bis Sonntag 9. Österreichischer Tierrechtskongress in Wien

Etwa 350 Teilnehmer:innen aus dem deutschsprachigen Raum werden Beiträge von 73 Vortragenden hören; dazu gibt es eine Kunstausstellung „Animal Rights Art“