Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29.04.2020)
Wien, am 29.04.2020Virtueller Protest: Tierschützer_innen kritisieren Stadt Wien für Fiaker-Subventionen
Fiaker-Ausstieg nach Vorbid Chicago ist auch für Wien das Gebot der Stunde
Nachdem die Stadt Wien letzte Woche bekannt gab, für jedes Fiakerpferd monatlich 250 Euro zuzuschießen, rief der VGT in Tradition seiner vielen Anti-Fiaker-Demos zum digitalen Protest auf. Tierschützer_innen aus ganz Österreich beteiligten sich an der Online-Demo gegen diese politische Fehlentscheidung.
Jenseits der Krise müssen Fiakerpferde bis zu 13 Stunden am Standplatz stehen und bei bis zu reellen 38 Grad in der Hitze arbeiten. Tagsüber werden sie, wenn überhaupt, nur einmal gefüttert, was zu Verdauungsproblemen führen kann. Nachts und an den wenigen “freien Tagen” fristen sie ihr Dasein in Stallungen, die oft im verbauten Gebiet stehen und daher als “Auslauf” nur eine wenige Quadratmeter große Betonfläche aufweisen. In diesen aus Tierschutzsicht völlig ungenügenden Stallungen stehen die Pferde jetzt auf Kosten der Allgemeinheit.
Währenddessen mehren sich weltweit die Städte mit Fiaker-Verboten, letzte Woche beschloss der Gemeinderat der US-Millionen-Stadt Chicago mit überwältigender Mehrheit ein totales Fiaker-Aus , das im Jänner 2021 in Kraft treten wird. Davor hatten lokale Tierschützer_innen jahrelang auf das mit dem städtischen Kutschenbetrieb verbundene Tierleid aufmerksam gemacht und immer wieder Missstände aufgezeigt.
VGT-Fiaker-Campaigner Georg Prinz dazu: Die Entscheidung der Wiener Stadtregierung, die Fiaker ohne Mehrwert für die Pferde finanziell zu unterstützen, stößt bei Tierschützer_innen im ganzen Land auf viel Unverständnis. Wenn die Stadt Wien schon die Kosten der Pferde übernimmt, muss sie diese Geldleistungen auch gleich an höhere Tierschutz-Auflagen nach der Krise koppeln, bzw sich dafür einsetzen, dass diese Pferde auch nach der Krise nie wieder als Fiakerpferd genutzt werden. Machen wir's wie Chicago: zuerst strengere Auflagen beschließen, und dann die Konzessionen auslaufen lassen!
Pressefotos (Copyright: VGT/VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN)