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Schellack / E 904

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (06.12.2023)

Wien, 06.12.2023

Schellack, auch oft als E 904 in der Zutatenliste vermerkt, ist eine harzige Substanz, die unter anderem als Überzugmittel für Lebensmittel verwendet wird. Hergestellt wird Schellack aus den Ausscheidungen von Schildläusen, daher sind Produkte mit Schellack nicht vegan.

Schellack, auch Tafellack, Plattlack, Lacca in tabulis oder Gummi Lacca genannt, ist eine harzige Substanz. In der Lebensmittelindustrie wird Schellack auch unter der europäischen Zulassungsnummer E 904 geführt und als Überzugmittel verwendet1.

Was ist Schellack und wie wird es hergestellt?

Ähnlich wie der rote Farbstoff Karmin wird Schellack durch Schildläuse hergestellt. Die Lackschildlaus ernährt sich vom Pflanzensaft verschiedener Bäume und scheidet anschließend eine harzige Substanz aus. Eigentlich dient dieses Harz als Schutzpanzer, unter der sich die Brut entwickelt. Die Schildläuse überziehen nicht nur ihre Körper mit dem Harz, sondern auch ganze Baumstämme. Diese Substanz ist das Ausgangsmaterial für Schellack. Für den menschlichen Gebrauch muss das ausgeschiedene Harz von den Bäumen abgekratzt, zerkleinert, getrocknet, geschmolzen und gereinigt werden. Für ein Kilogramm Schellack muss das Harz von etwa 300.000 Lackschildläusen gesammelt werden. Lackschildläuse sind vor allem in Südasien beheimatet, Schellack stammt meist aus China, Thailand oder Indien1. Für die Produktion von Schellack werden die mit Harz überzogenen Äste abgeschnitten und abtransportiert, nachdem die Brut geschlüpft und ausgeschwärmt ist. Laut der Schellack-Industrie wird bei Schellack eine helle Farbe angestrebt, daher ist es nicht gewünscht, dass Lackschildläuse bei der Produktion getötet werden. Denn wie bei der Herstellung von Karmin, würden diese das Harz färben. Dennoch kann nicht völlig ausgeschlossen werden, dass manche Insekten nicht rechtzeitig entkommen und sterben4. Tierschutzorganisationen hingegen berichten, dass die Tiere bei der Ernte des Harzes fast völlig ausgerottet werden und nur wenige Individuen übrig bleiben, welche die Population aufrecht erhalten sollen5.

Wofür wird Schellack verwendet?

Schellack wird vielseitig angewandt. Angefangen bei Lacken, Möbelpolituren und Farben, wird Schellack auch in der Naturkosmetik verwendet. Man findet es in Nagellack, Haargel, Haarspray oder Mascara2. Außerdem wird es im medizinischen Bereich zur Beschichtung von Tabletten oder als Klebemittel, zum Beispiel in der Schmuckbearbeitung oder für Zigarettenpapier, verwendet3. Bekanntheit erlangte das Material unter anderem über Schellackplatten, die Vorläufer der späteren Vinyl-Schallplatten. In der Lebensmittelproduktion wird es vor allem als Überzugmittel von Äpfeln, Zitrusfrüchten, Nüssen, Kaffeebohnen oder Schokoladen eingesetzt. Schellack ist zwar geschmacklos und der Verzehr gesundheitlich unbedenklich, in veganen Produkten darf es allerdings nicht angewendet werden, da es sich um ein Tierprodukt handelt. Auf Lebensmitteln, die mit Schellack überzogen sind, muss der Hinweis „gewachst“ vermerkt werden2.

Alternativen

Alternativ zu Schellack kann in vielen Anwendungsbereichen Kunstharz verwendet werden, was allerdings meist aus Erdöl hergestellt wird und umweltschädlich sowie gesundheitlich bedenklich ist. Eine gute Alternative zu Schellack stellt Carnaubawachs dar. Es wird auch unter den Namen „Brasilianisches Wachs“ oder „Cearawachs“ gehandelt und aus der Carnaubapalme gewonnen. Dieses Wachs kann, genauso wie Schellack, in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie sowie in Medikamenten oder Polituren zum Einsatz kommen. Es ist ebenfalls gesundheitlich unbedenklich und geschmacklos6.

Quellen

1 Lebensmittellexikon: Was ist Schellack

2 Codecheck: Mehr Natur als man denkt: Was ist eigentlich Schellack?

3 Utopia: Schellack: Anwendung und Herstellung

4 Shellac Shack: Shellac Facts

5 Tier im Fokus: Lausige Produkte

6 Wikipedia: Carnaubawachs

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