VGT nimmt zu Antwort Köstinger auf Email-Protest Schweine-Vollspalten Stellung - vgt

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VGT nimmt zu Antwort Köstinger auf Email-Protest Schweine-Vollspalten Stellung

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (07.08.2020)

Wien, 07.08.2020

Österreich ist nicht das beste Land im Tierschutz weltweit, Einsatz für bessere EU-Standards nur Ausrede nichts zu tun, und auf freiwillige Änderung warten ist Politik-Bankrotterklärung

Seit der VGT mit Vehemenz für ein Verbot des Vollspaltenbodens eintritt, hat die zuständige Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger zu dieser Frage nur den Kopf in den Sand gesteckt. Auf Protestemails lässt sie aber Ombudsmann Gustav Fischer für sie antworten. Dabei wird behauptet, dass Österreich laut der World Animal Protection Organisation weltweit die Nummer 1 im Tierschutz sei, dass sich das Landwirtschaftsministerium eh für verbesserten Tierschutz auf EU-Ebene einsetze und dass man ansonsten auf freiwillige Änderungen seitens der Schweineindustrie warten müsse, weil sonst, wie angeblich in Schweden, die Produktion ins Ausland verlagert würde.

Darauf antwortet der VGT nun:

  • Abgesehen davon, dass es bei dem Tierschutzranking der World Animal Protection Organisation um alles andere aber nicht um die Haltung von Mastschweinen geht, ist die Aussage aus dem Ministerium nur die halbe Wahrheit: die Auswertung unterscheidet lediglich zwischen 7 Tierschutz-Güteklassen, und Österreich teilt die zweitbeste Stufe mit einigen anderen Ländern wie Schweden, der Schweiz, der Niederlande, Dänemark und Großbritannien. Die aufgezählten Tierschutzstandards, die Österreich auszeichnen, wurden darüber hinaus alle gegen den Willen der ÖVP durchgesetzt.
  • Will man in der nationalen Gesetzgebung einen bestehenden Missstand nicht ändern, redet man sich auf die EU heraus. In der Vergangenheit hat die EU mit verbesserten Mindeststandards Österreich zu einer marginalen Verbesserung der Mastschweinehaltung gezwungen, z.B. durch verpflichtendes Beschäftigungsmaterial, aber nicht umgekehrt.
  • Es ist nicht wahr, dass verbesserte Tierschutzstandards in der Schweinehaltung in Schweden die Produktion ins Ausland verlagert hätten. Schweden hatte bei Schweinefleisch immer schon einen Selbstversorgungsgrad von um die 40 %.
  • Die Aussage, eine Verbesserung der Schweinehaltung müsse freiwillig von der Schweineindustrie selbst kommen, ist eine Bankrotterklärung für Tierschutz-Regierungspolitik. Wenn das Verhalten in der Gesellschaft sich immer nur freiwillig ändern soll und nicht durch gesetzlichen Zwang, dann braucht es keine Regierung. Ministerin Köstinger gibt damit die Verantwortung ab, die ihr aber von der Wählerschaft übertragen worden ist.

Gestern hat der VGT wieder vor dem Landwirtschaftsministerium protestiert. Mit einem 5 m großen Schwein, Trommeln, Megaphonansprachen, Fotos aus österreichischen Schweinemastbetrieben und zahlreichen Transparenten demonstrierten mehr als 20 Tierschützer_innen für ein Verbot des Vollspaltenbodens und eine verpflichtende Stroheinstreu.

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