Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (12.08.2020)
Wien, am 12.08.2020Kreidebotschaft vor Landwirtschafts-Ministerium: „Schweine leiden auf Vollspaltenboden“
92 % Gelenksentzündungen, 45 % Lungenentzündungen, 29 % Spulwürmer, 8 % Leberentzündungen, alle Schweine krank, vierfache Mortalitätsrate im Vergleich zu Stroh
Die mit Kreide vor dem Landwirtschaftsministerium auf den Boden gemalte Botschaft war klar: „Schweine leiden auf Vollspaltenboden. 92 % Gelenksentzündungen, 45 % Lungenentzündungen, 29 % Spulwürmer, 8 % Leberentzündungen, 7 % Brustfellentzündungen. Nein zum Vollspaltenboden, Frau Köstinger“. Die Reaktion der Ministerin ist dagegen weniger klar. Zwar ließ sie ihren Ombudsmann von der vorbildlichen Haltung der Schweine in Österreich schwärmen, und ihren Sektionschef Landwirtschaft Förderungen für Umbauten in Aussicht stellen. Aber die entscheidende politische Weichenstellung, wie sie sogar im Regierungsprogramm angekündigt wurde, steht aus. Stattdessen steckt die Ministerin ihren Kopf in den Sand und flüchtet vor Aktivist_innen des VGT, die sie darauf ansprechen wollen.
VGT-Obmann Martin Balluch dazu: Faktum ist, Schweine leiden auf dem Vollspaltenboden. Faktum ist weiters, dass das Tierschutzgesetz eine Haltung verbietet, die für Tiere Leid bedeutet. Faktum ist auch, dass die Konsument_innen zu 96 % wollen, dass Schweine auf Stroh statt auf einem Vollspaltenboden liegen können. Und Faktum ist ebenfalls, dass sie dazu bereit sind, mehr zu bezahlen, wenn das Verbot des Vollspaltenbodens und die verpflichtende Stroheinstreu gesetzlich eingeführt werden. Also ist nur mehr die Frage offen, warum die Landwirtschaftsministerin nicht das Heft in die Hand nimmt, und diesen Schritt endlich vollzieht.
Pressefotos zum Download (Copyright: VGT/VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN)