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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (28.10.2020)

Wien, am 28.10.2020

Vollspaltenboden: Landwirtschaftsministerin verbreitet weiterhin Lügenmärchen zur Putenmast

Es gab keine Erhöhung der Tierschutzstandards für Puten und es gibt keinen Produktionseinbruch; Schweinebranche wittert Chance, Vollspaltenboden zu erhalten

Der Diskussion mit Tierschützer_innen stellt sich Landwirtschaftsministerin Köstinger wohlweislich nicht. Die würden sie nämlich nicht ihr Lügenmärchen von einer Erhöhung von Tierschutzstandards, verbunden mit einem Rückgang in der Produktion bei Puten, erzählen lassen, wie erst letzten Sonntag wieder im TV. Sie sei deshalb nur bereit, den Vollspaltenboden in der Schweinehaltung zu verbieten, wenn die Konsument_innen das auch bezahlen würden. Allerdings macht sie dazu offenbar nicht die Probe aufs Exempel, sondern geht von vornherein davon aus, dass man die Konsument_innen nicht gewinnen könne. In Wahrheit handelt es sich um Klientelpolitik für die Schweinefabriksindustrie. Diese ist sich daher laut der aktuellen Ausgabe von Topagrar einig, „dass es weiterhin den klassischen konventionellen Stall mit den von Tierschützer_innen kritisierten Vollspaltenböden geben wird“.

Dennoch, so Topagrar weiter, befinde sich die Schweinebranche im Wandel. Die Zeit sei gekommen, in der Konsument_innen Fleisch mit Tierwohl-Gütesiegeln nachfragen. Es würden vermehrt Tierwohlställe geplant, allerdings, so Topagrar, „bremst die Regierung diese Entwicklung“, da man Fördermaßnahmen für eine tierschutzverbesserte Stallhaltung erst ab 2023 bekommen könne.

VGT-Obmann Martin Balluch dazu: Erschütternd, wie die Landwirtschaftsministerin auf Lügen zurückgreifen muss, um ohne jede Diskussionsbereitschaft die Beibehaltung des EU-widrigen und tierquälerischen Vollspaltenbodens zu begründen. Nein, es hat nie Verbesserungen des Tierschutzstandards für Puten gegeben, und ebenfalls kam es nie zu einem massiven Rückgang im Produktionsvolumen von Putenfleisch in Österreich. Diese typisch totalitäre Regierungslinie, Propagandalügen kombiniert mit totaler Diskussionsverweigerung, kommt bei der Schweineindustrie offenbar positiv an. Die macht allerdings weniger als 0,5 % der Bevölkerung aus. 96 % der Menschen dagegen wollen, dass Schweine wenigstens auf Stroh liegen können. Ist das das Demokratieverständnis von ÖVP-Ministerin Köstinger?

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