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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29.12.2020)

Wien, am 29.12.2020

Aus Tierliebe: Bitte kein Feuerwerk – Interview mit einer Hundehalterin

Tierschützerin Lena berichtet von den Ängsten ihres vierbeinigen Mitbewohners in der Silvesternacht. Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN ruft zum Feuerwerk-Verzicht auf.

Das Jahr beginnt für viele Tiere, ob Hunde, Katzen, Vögel oder Rehe, mit einem großen Schrecken. Die Furcht vor der Silvesterknallerei bei Hunden ist mittlerweile wissenschaftlich gut untersucht. In einer Studie an 1225 unterschiedlichen Hunden1 zeigte sich, dass 52 % Angst vor Feuerwerken haben.
Zwei Drittel erholten sich am nächsten Morgen, wenn die Knallerei vorbei war. 10 % der untersuchten Hunde fürchtetet sich bis zu 24 Stunden lang, 12 % sogar eine ganze Woche lang nach der Silvesternacht.

Der VGT befragte Aktivistin Lena, die seit 10 Jahren mit einem ängstlichen Hund zusammenlebt.

Wann hat sich Berrys Angst das erste Mal gezeigt?

Lena: Die ersten beiden Silvesternächte haben Berry und ich bei meinen Eltern am Land verbracht. Dort wurde zwar leider auch viel geschossen, aber die Knaller waren nicht so nahe. Ich glaube, deswegen hat es ihm damals noch nicht so viel ausgemacht. Die letzten acht Jahre waren wir zu Silvester aber in unserer Wohnung am Stadtrand – die Knallerei, vor allem die Kracher schon Tage davor oder danach, die plötzlich „aus dem Nichts kommen“, belastet ihn hier leider noch mehr.

Wie äußert sich Berrys Angst?

Lena: Am stärksten ist es natürlich draußen, wenn er seine Geschäfte machen will. Bei jedem Knall rennt er sofort zu mir und will sich verstecken und wieder in die Wohnung. Er hat dann eine typische Angsthaltung: Er legt die Ohren zurück und zieht den Schwanz ein, tippselt hin und her und sucht Nähe. In der Wohnung hängt es von der Lautstärke der Knaller ab.
 

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Wie belastet das Berrys und deinen Alltag zu Silvester?

Lena: Der Jahreswechsel ist für Berry ein ganzer Tag voller Angst und Stress. Er isst meistens wenig bis gar nichts und hat Probleme, seine Geschäfte zu verrichten. Die letzten Silvestertage hat er meistens an diesem Tag kein Hauferl machen können. Mir tut es total weh, wenn ich sehe, dass er einen ganzen Tag ohne jegliche Lebensfreude verbringen muss, sondern in ständiger Angst lebt.

Wie versuchst du, Berry zu helfen?

Lena: Ich schaue, dass ich selbst möglichst ruhig und einfühlsam bin. Wenn er Angst hat, soll er immer zu mir kommen und Schutz und Trost suchen können. Ich glaube, dass er irgendwie denkt, dass er etwas falsch gemacht hat und deswegen geknallt wird. Vielleicht hängt das mit seiner Vergangenheit als Straßenhund zusammen oder anderen Erfahrungen als Welpe. Jedenfalls will ich ihm immer zeigen, dass ich für ihn da bin. Auch wenn er noch nie vor Schreck weggelaufen ist, gehen wir zu Silvester nur mit Geschirr und Leine in den Garten. Spaziergänge verlegen wir vorm Jahreswechsel an den frühen Morgen. Auch da bleibt er immer angeleint. In der Wohnung schließe ich alle Rollläden und lasse Musik oder einen Film laufen. Und natürlich bin ich zu Silvester immer daheim bei Berry. Diese Sachen funktionieren mittlerweile recht gut. Zumindest in der Wohnung hat er so nicht mehr so viel Angst.

Würdest du dir lieber ein Silvester ohne Knallerei wünschen?

Lena: Ja, das wäre toll. Ich glaube, dass es vielen Menschen, die mit Tieren zusammenleben, so geht. Es ist einfach schwer, jemanden leiden zu sehen, der einem wichtig ist – ohne dass man viel tun kann. Ich denke, dass andere Möglichkeiten, den Jahreswechsel zu feiern, viel tierfreundlicher sind. Zum Beispiel diese Lichter-Installationen und Lichterspiele. Mir tun natürlich auch ganz besonders die Wildtiere und jene domestizierten Tiere leid, die nirgends Schutz suchen können. Ich hoffe, dass Feuerwerksknallerei bald Vergangenheit ist und wir Silvester gemeinsam auf andere Weise feiern können!  

Laut einer aktuellen Umfrage wünschen sich bereits ein Drittel der Bevölkerung ein komplettes Verbot von Feuerwerken. Sogar zwei Drittel halten Feuerwerksverbote aus Tierschutzgründen für angemessen. Unter den Tierhalter:innen sind es sogar 75 % der Befragten.

Der VGT unterstützt die Forderung nach einem Verbot von privater Pyrotechnik und Knallerei und ruft öffentliche Veranstalter:innen zum Wechsel zu geräuschärmeren Lichterspielen zum Jahreswechsel auf.


(1) Riemer, Stefanie: Not a one-way road—Severity, progression and prevention of firework fears in dogs, in: PLOS One 2019

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