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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (14.05.2021)

Salzburg, am 14.05.2021

Sbg. Landesrätin Gutschi: Ende der Gatterjagd bei Mayr-Melnhof nach Kauf durch Land

VGT kommentiert Mayr-Melnhofs Falschaussagen: Jagdgatter ist nicht offen, keine Zäune notwendig, Wildtiermanagement in Naturpark mit Gatterjagd nicht vergleichbar

Die Salzburger Nachrichten berichten heute von den Plänen der neuen Salzburger Naturschutz-Landesrätin, das Jagdgatter von Mayr-Melnhof aufzukaufen und in den Naturpark Weitwörther Au zu integrieren. Darauf reagierte der Gatterjägermeister mit einer Reihe von Falschaussagen. Aber was will man von jemandem, der wegen einer Falschaussage strafrechtlich angeklagt ist, schon erwarten. So behauptet Mayr-Melnhof, sein Jagdgatter sei ein „offenes Wildgehege“. Dazu VGT-Obmann Martin Balluch: Vielleicht sollte Mayr-Melnhof sein Jagdgatter einmal umrunden, weil dann würde er sehen, dass es nicht offen ist. Mit 500 Wildschweinen auf 500 ha würden die Tiere sofort abwandern, wenn sie dazu die Möglichkeit hätten. Man kann doch keine solche Überpopulation züchten – in der freien Wildbahn würden maximal 5 Wildschweine, also lediglich 1 %, auf dieser Fläche leben! – ohne dass die Tiere eingesperrt sind.

Weiters behauptet Mayr-Melnhof, die Zäune seien notwendig, um die Umgebung vor den Wildschweinhorden zu schützen. Balluch: Man fragt sich nur, was vor 1983 war, als Mayr-Melnhofs Vater dieses Jagdgatter dort gegründet und den Zaun gebaut hat. War damals die Menschheit durch die Wildschweine der Antheringer Au bedroht? Nein. Überall in Österreich werden jetzt gerade die Jagdgatter aufgelöst und die Zäune entfernt. Ausgerechnet das Jagdgatter Mayr-Melnhof soll eine unabdingbare Notwendigkeit sein, um die Zivilisation vor den schweinischen Bestien zu schützen? Dass es ohne Zäune geht, beweist der angrenzende Naturpark Weitwörther Au. Warum sollte es bei der Antheringer Au nicht analog möglich sein?

Mayr-Melnhof behauptet auch, dass im Naturpark wie in seinem Jagdgatter gejagt werden müsse, sich also quasi sowieso nichts ändere. Balluch kommentiert: Die Weitwörther Au direkt neben dem Mayr-Melnhof Gatter in der Antheringer Au ist ja bereits Naturpark und dort gibt es ein Wildtiermanagement. Wieviele Wildschweine werden dort geschossen? Und wieviele Damhirsche? Der VGT hat Wasserproben aus der Weitwörther Au mit jenen aus dem Jagdgatter in der Antheringer Au verglichen und festgestellt, dass bei ersterer die Wasserqualität stimmt, im Jagdgatter aber aufgrund des Wildschweinkots die Gewässer völlig verseucht sind. Da macht jemand in der Weitwörther Au etwas richtig, was in der Antheringer Au völlig falsch läuft. Es ist vollkommen lächerlich, das Wildtiermanagement eines Naturparks mit den Abschießbelustigungen und Massakern an Wildschweinen im Jagdgatter zu vergleichen. So etwas kann nur einem Gatterjägermeister einfallen.

Maximilian Mayr-Melnhof hat laut Urteil des Landesverwaltungsgerichts Salzburg am 20. November 2017 einen Tierschützer rechtswidrig zu Boden gebracht, an der Hand verletzt und ihm mit Gewalt eine Kamera entwendet und dann auch noch Beweismittel fingiert. Da er nach Ansicht des Richters im selben Verfahren gelogen hat, wurde er nun wegen Falschaussage strafrechtlich angeklagt und muss sich demnächst vor dem Landesgericht Salzburg verantworten. VGT-Obmann Balluch kommentiert: Wann tritt Mayr-Melnhof als Landesjägermeister eigentlich zurück? Ist ein strafrechtlich angeklagter Lügner in so einer Funktion tragbar? In Österreich offenbar schon, da kann sogar ein Bundeskanzler wegen Lügens vor dem Unterausschuss angeklagt werden, ohne zurück zu treten. Na das sind Zustände in diesem Land. Und dieselben Personen bezeichnen dann die Tierschützer:innen als kriminell!

Und zuletzt meint Balluch: Salzburg sollte sich ein Beispiel am Burgenland nehmen. Da schafft man den Landesjagdverband gleich ab, und eine Ruh is‘. Die Zukunft heißt Wildtiermanagement statt Gatterjagd, auch in der Antheringer Au.

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