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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20.05.2021)

Wien, am 20.05.2021

Zahlreiche Vollspaltenboden-Tierschutzaktionen gegen Landwirtschaftsministerin Köstinger

Störaktion beim „Stelze-Essen“, Zuruf vor der Oper, zwei Demos jeweils am Josefsplatz und vor dem Schweizertor anlässlich der Nationalratsdebatte zum Tierschutzvolksbegehren

Der Lockdown ist aufgehoben und auch die Politiker:innen sind wieder auf der Straße unterwegs. Grund genug für Tierschutzaktivist:innen, ihren Protest gegen die Haltung von Schweinen auf Vollspaltenboden direkt zu den Verantwortlichen zu tragen, die sich sonst hinter den Mauern ihrer Büros verschanzen und in Schweigen hüllen. Gestern Mittwoch wurde in der Früh am Josefsplatz und beim Schweizertor anlässlich der dort stattfindenden Plenardebatte im Parlament über das Tierschutzvolksbegehren protestiert. Zahlreiche Politiker:innen kamen vorbei, diejenigen von der ÖVP mit verbissenem Blick zu Boden, die der Grünen und der Opposition mit Daumen nach oben. Im Parlament dann sehr gute Reden von der Landwirtschaftssprecherin und dem Tierschutzsprecher der SPÖ, von der Grünen Tierschutzsprecherin und jener der NEOS, sowie einigen anderen Abgeordneten. Nur der ÖVP-Bauernbund Obmann und der sogenannte Tierschutzsprecher der ÖVP vertraten die Sicht der Tierindustrie und ersterer forderte sogar, die österreichischen Tierschutzstandards auf das EU-Minimum zu nivellieren.

Gegen diese ÖVP-Hardliner Blockadepolitik protestierten mehrere Tierschützer:innen beim gestrigen öffentlichen Schweinshaxen-Essen von Landwirtschaftsministerin Köstinger mit Bundeskanzler Kurz. Köstinger schiebt die Verantwortung an die Konsument:innen ab. Hat sie sich gestern selbst dafür interessiert, wie das Schwein gelebt hat, dessen Haxen sie aß? Konsumieren sie und der Bundeskanzler Schweinefleisch aus Vollspaltenbodenhaltung? Oder predigen sie Wasser, trinken aber Wein? Die Tierschützer:innen riefen ihren Protest und hielten Plakate, wurden aber sehr rasch von der Polizei abgedrängt. Auch am Spätnachmittag bei der Oper wurde Landwirtschaftsministerin Köstinger die Frage zugerufen, wann sie endlich den Vollspaltenboden verbietet. Ihre Reaktion war lediglich, zu winken. Auch heute Vormittag hat es wieder Proteste vor der Sitzung des Parlaments gegen den Vollspaltenboden gegeben.

VGT-Obmann Martin Balluch dazu: Die große Mehrheit der Abgeordneten, die Opposition und die Grünen, haben sich für Tierschutz ausgesprochen und teilweise Brandreden gehalten. Doch jetzt brauchen wir auch endlich einen Fortschritt. Diese Regierung ist nun schon so lange im Amt, aber es gibt noch keine Novelle der Tierhaltungsverordnung oder des Tierschutzgesetzes. Stattdessen faselt der ÖVP-Bauernbundobmann von EU-Mindeststandards, die in Österreich eingeführt werden müssten, und behauptet sogar, bei Puten wäre 2014 ein Fehler gemacht worden. Um was ging es damals? Die Putenindustrie wollte eine Erhöhung der Besatzdichte um 50 % einführen, also um die Hälfte mehr Puten in dieselben Stallungen stopfen, d.h. den Tierschutz dramatisch verschlechtern. Dass das nicht geschehen ist, ist dem VGT und dem von ihm ausgelösten Aufschrei in der Öffentlichkeit zu verdanken. Und jetzt kommt der ÖVP-Bauernbundobmann daher und trauert diesem Verbrechen an den Tieren nach, das gerade noch verhindert werden konnte. Wir haben genug Unsinn gehört. Die große Mehrheit der Menschen im Land und sogar die Mehrheit der Abgeordneten will eine Verbesserung für die Tiere, wie sie das Tierschutzvolksbegehren fordert. Jetzt müssen Nägel mit Köpfen gemacht werden!


Pressefotos und -video frei zum Abdruck (Copyright: VGT.at)

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