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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (02.07.2021)

Wien, am 02.07.2021

Landwirtschaftskammerpräsident Moosbrugger will Wohl der Schweine dem Profit opfern

Vollspaltenboden-Schweinehaltung unter dem EU-Minimalstandard in Österreich führt auch zu Bauernsterben: 82 % der Schweinebetriebe 1995-2020 haben aufgegeben

Die politische Vertretung der Landwirtschaft, von Ministerin Köstinger über Landwirtschaftskammerpräsident Moosbrugger bis Bauernbundobmann Strasser, versagt total. Die ÖVP-Riege spricht nur für die Tierindustrie. Das Tierwohl und die Kleinbauernschaft ist ihnen egal. So bestehen sie auf den miesesten Haltungsbedingungen für die Schweine, obwohl die in Österreich unter dem EU-Mindeststandard liegen, und fördern das Bauernsterben. Von 1995 bis 2020 haben laut Statistik Austria 82 % der Schweinebetriebe zugesperrt. Allein im Jahr 2020 waren es am Jahresende um 52 Betriebe weniger als zu Jahresanfang. Bauernbundobmann Strasser sieht wenigstens die Notwendigkeit für ein Ende des Vollspaltenbodens, will den aber nur durch eine Erhöhung der Standards für das AMA-Gütesiegel umsetzen. Doch die Wahrheit ist: Nur ein gesetzlich verpflichtender Umstieg auf eine bessere Schweinehaltung ohne Vollspaltenboden und mit Stroheinstreu kann als Alternative zur ausländischen großindustriellen Konkurrenz das Bauernsterben beenden und den Schweinen helfen.

Das ist ein Totalversagen der ÖVP-Landwirtschaftspolitik auf der ganzen Linie, kommentiert VGT-Obmann Martin Balluch. Bauernsterben und Tiersterben – 80 Schweine sterben an den Haltungsbedingungen auf Vollspaltenboden pro Stunde in Österreich! – nimmt man locker in Kauf. Hauptsache, die Großindustrie kann fett mit Subventionen gefüttert ihre Profite einstreifen. Diese Leute sind eine Fehlbesetzung. Köstinger ist ein reiner ÖVP-Apparatschik, der die Parteiideologie über alles stellt. Sie ist als Landwirtschaftsministerin untragbar. Statt diesen Betonköpfen brauchen wir innovative Kräfte, die in der Lage sind, das Tierleid zu sehen und in die Zukunft zu schauen. Die Apparatschik-Politik hat uns in die Sackgasse der Tierfabriken und der Klimakatastrophe geführt.

Und Balluch weiter: Es gibt in Österreich nur ein einziges Beispiel dafür, was passiert, wenn ein Haltungsstandard für Nutztiere deutlich über das EU-Minimum angehoben wird: das Verbot der Legebatterien. Was war die Konsequenz? Der Ausstieg der Supermärkte aus dem Käfigeiverkauf, ein deutlicher Anstieg der Eiproduktion in Österreich und ein Rückgang des Imports von Käfigeiern von 30 auf 12 %. Eine Erfolgsgeschichte auf ganzer Ebene, dank VGT, der Firma nach Firma zum Umstieg auf österreichische Boden- und Freilandeier motivieren konnte. Die Landwirtschaftskammern damals haben nur quergeschossen und wären froh gewesen, wenn das Projekt daneben gegangen wäre. So war es aber erfolgreich. Was gibt es also für einen Grund, anzunehmen, dass das beim Verbot des Vollspaltenbodens anders wäre? Keinen. Na dann.

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