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Welttierschutztag: Protest wegen Skandal-Schlachthofs

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (04.10.2021)

NÖ, 04.10.2021

Kontrollen im Schlachthof versagten völlig - Tierschutzvereine geben Behörden und Politik die Schuld

Nach der Aufdeckung des jüngsten Tierschutzskandals – Tiere wurden ohne jegliche Betäubung geschlachtet – protestieren Tierschützer:innen heute vor der BH Korneuburg und dem Landhaus in St. Pölten gegen das Kontrollversagen bei Schächtungen. Wenn die ohnehin schlechten Tierschutzbedingungen noch dazu nicht kontrolliert werden, dann ist der Skandal perfekt. So geschehen im Juli in einem niederösterreichischen Schlachthof , schildert VGT-Campaigner David Richter den Grund für die Protestaktionen.

Im Rahmen des muslimischen Kurbanfestes fanden im Bezirk Korneuburg am 20. und 21. Juli behördlich gemeldete und von der Behörde genehmigte rituelle Schlachtungen (Schächtungen) statt. Bei Schächtungen erfolgt die Betäubung (in diesem Betrieb mit einem Bolzenschussgerät) erst nach dem Kehlschnitt. Laut Gesetz muss das aber unmittelbar (!) danach passieren. Weiters ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass bei jeder einzelnen Tötung eine tierärztliche Kontrolle stattfinden muss.

Keine Kontrolle sichtbar

Den Tierschutzvereinen VGT-VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN und RespekTiere wurden heimlich aufgenommene Videoaufnahmen zur Verfügung gestellt. Zu sehen ist hier, dass am 20.7. ein Tierarzt für zwei Stunden anwesend ist. Während dieser Zeit werden die Schafe nach dem Kehlschnitt betäubt. Sobald er auf den Videos nicht mehr zu sehen ist, wird gesetzeswidrig ohne Betäubung geschlachtet. Die Schafe verbluten bei vollem Bewusstsein.
Am 21.7. das gleiche Problem: die Tierärztin ist eine Stunde anwesend - doch dann ist sie nicht mehr zu sehen. Und wieder wird auf die Betäubung verzichtet. Ein klarer strafrechtlich relevanter Tierschutzverstoß.

Sagt die Bezirkshauptmannschaft die Wahrheit?

Laut Aussage der Bezirkshauptmannschaft Korneuburg war ständig ein amtlicher Tierarzt anwesend. VGT-Kampagnenleiter David Richter fragt sich jedoch: Wieso sieht man den oder die im Video nicht? Und warum wird nicht betäubt, sobald keine Kontrollperson mehr anwesend ist? Diese Fragen wollte oder konnte die Bezirkshauptmannschaft mir auch im direkten Austausch nicht beantworten.

David Richter abschließend: Vorgeschriebene Schlachthof-Kontrollen sollen die Bevölkerung glauben machen, dass in der Fleischproduktion alles nach dem Gesetz läuft. Diese aktuelle Aufdeckung zeigte jedoch wieder einmal das Versagen dieser Kontrollen und zudem noch die zumindest bis jetzt völlig fehlende Einsicht seitens der Behörden. Die Kontrollen im Tierschutzbereich müssen dringend reformiert werden! Wenn nicht einmal sichergestellt ist, ob gesetzlich zwingend notwendige Kontrollen überhaupt stattfinden, bescheinigt das ein Totalversagen. Und die Tiere leiden weiter.

Pressefotos honorarfrei (Copyright: VGT.at)

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