Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (11.03.2022)
Wien, am 11.03.2022Plakate in Wien aufgetaucht: Tierqualministerin Köstinger verweigert den Schweinen Stroh!
Schilder im öffentlichen Raum zeigen die Realität in Österreichs Schweineställen und nehmen die Landwirtschaftsministerin in die Pflicht
Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN wurde darauf aufmerksam gemacht, dass in den letzten Tagen immer wieder Plakate an öffentlichen Orten in Wien zu sehen waren, in denen die sonst so heile Werbewelt durch eine authentische Aufnahme eines österreichischen Schweinestalls in Frage gestellt wird. Auf ihnen ist zu lesen “ÖVP- Ministerin Köstinger verweigert den Schweinen Stroh”. Mann muss den den unbekannten Urheber:innen dieser Schilder recht geben: Ohne die Blockadepolitik der ÖVP wären die Missstände schon längst beseitigt, schließlich sind 96 Prozent der Bevölkerung und alle anderen Parteien für eine Strohhaltung von Schweinen.
Die ÖVP spricht davon, dass Österreich “die strengsten Tierschutzstandards in der EU” hätte, in Wahrheit gibt es kein Land in der gesamten Europäischen Union, in dem die Schweine noch mehr leiden, als in Österreich. Fast alle Schweine in Österreich sind dazu verdammt, den ganzen Tag am harten, scharfkantigen Betonboden in ihren eigenen Ausscheidungen liegen und sehen in ihrem Leben keinen einzigen Strohhalm. In der Werbung sind ausschließlich Freiland- und Strohschweine zu sehen, eine ehrliche Deklaration auf der Fleischpackung über die Haltungsform gibt es nicht.
VGT-Kampaigner Georg Prinz: Solche Aktionen zeigen: Der Unmut in der Bevölkerung wächst, immer mehr Menschen wollen die Zustände in der Schweineindustrie nicht mehr hinnehmen und möchten der Gesellschaft zeigen, wie es wirklich hinter den versperrten Stalltüren aussieht. Letztlich wird sich die Wahrheit immer gegen die Propagandalügen der Politik und gegen irreführende Werbung der Industrie durchsetzen. Die Ansichten in der Gesellschaft, wie Schweine gehalten werden sollen, haben sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert, an den Zuständen in der Schweinemast hat sich hingegen seit 40 Jahren gar nichts geändert. Die derzeitigen katastrophalen Haltungsbedingungen entsprechen nicht mehr den Moralvorstellungen der Bevölkerung und müssen dringend deutlich verbessert werden! Wir fordern ein Verbot des Vollspaltenbodens und eine verpflichtende Stroheinstreu in der Schweinehaltung!
Pressefotos honorarfrei (Copyright: VGT.at)