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„Sauleiwand“: Köstinger übersiedelt auf Vollspaltenboden

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (01.04.2022)

Wien, 01.04.2022

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger findet Vollspaltenböden so toll, dass sie nun selbst auf einen zieht. Das große Interview jetzt exklusiv bei uns.

Text und Redaktion: Peppa Pig (Redakteurin Tierschutz Konsequent)

Es ist finster im Stall und riecht nach Ammoniak und Fäkalien. Hier treffen wir Ministerin Elisabeth Köstinger zum exklusiven Gespräch über ihre neue Wohnsituation auf einem Vollspaltenboden. In der Schweinemast ist diese Haltung der absolute Standard, der Großteil der Schweine wird so gehalten. Tierschützer:innen versuchen schon lange, dies zu ändern, doch Köstinger stellte sich bislang quer. Während sie spricht, spielt die Ministerin mit einem Holzklotz. Diese werden in Schweinemasten als Beschäftigungsmaterial aufgehängt und sollen Schweinen, die mindestens so intelligent sind, wie Hunde, als Zeitvertreib dienen.

Sie finden Vollspaltenböden so toll, dass Sie nun in einen Vollspaltenstall gezogen sind. Frau Ministerin, was waren Ihre Beweggründe?
Vollspaltenböden sind einfach toll, ich würde sogar sagen sauleiwand. Riecht auch viel besser als meine alte Wohnung. Die neuen Vollspaltenböden sind jetzt noch viel bequemer, als die alten. Man merkt wirklich diese paar Prozent weniger Spalten, die machen den Unterschied! Keine Ahnung, was dieser Balluch hat, ich finde es wirklich total physisch angenehm, wenn sich der Betonboden in meine Knochen bohrt!

Frau Ministerin, es ist schwer zu glauben, dass es Ihnen hier wirklich gefällt.
Ich liebe ja diese Enge und das Kuscheln mit den anderen Schweinen. Das macht so richtig glücklich. Außerdem ist es dunkel und warm, richtig heimelig. Und man muss in der Nacht nicht aufstehen, wenn man mal zur Toilette muss. Der ganze Raum ist meine Toilette. Es erinnert mich an meine Studienzeit, da waren wir auch ganz viele Leute, die sich einen Raum geteilt haben und dauern hat jemand besoffen in die Ecke gebrunzt. Und dieser Holzklotz ist der größte Spaß, den ich seit Jahren hatte.

Fehlt Ihnen denn nicht das Leben da draußen? Die frische Luft, die Sonne?
(lacht) Nein, wirklich nicht. Die Sonne ist grell und blendet mich dauernd. Hier ist es angenehm dunkel und ruhig. Und die Luft hier ist gut. Riechen Sie das? Dieser herrliche Geruch hängt in der Kleidung und den Haaren, so ein tolles Parfum findet man sonst nirgends. Und diese Entspannung. Keine Arbeit in der Politik, wo man die ganze Zeit von Termin zu Termin hetzt, Reden halten muss. Und diese Tierschützer:innen belästigen mich hier endlich auch nicht mehr.

Aber Frau Ministerin, die Haltungsbedingungen hier sind ja sehr schlecht. Die anderen Schweine sind blutig, haben Wunden und husten. Glauben Sie nicht, dass gerade hier bald Tierschützer:innen auftauchen werden, um Anzeige gegen diesen Stall zu erstatten?
Aber nein. Die Haltung hier ist vorbildlich. Einer Ministerin würdig, wirklich. Die husten gar nicht, die haben sich höchstens verschluckt. Und das sind auch keine Verletzungen, die spielen nur. Autsch. (Ein Schwein hat die Ministerin soeben gebissen.) Sehen Sie, davon blutet man gar nicht. Das ist nur ein Spaß unter Schweinen.

Ja, gut, dann vielen Dank für das Gespräch.
Auch ich danke mir. Danke, Frau Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, für den Schweine-Vollspaltenboden. DAS ist physisch angenehm!

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