"Cow" - vgt

Teilen:

"Cow"

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16.05.2022)

Wien, 16.05.2022

Nachbericht zu einem bewegenden Tierrechtsfilm

** Spoiler Alert

Ein Film, fast ohne Worte, aber gerade deshalb wohl so intensiv. Die Filmemacherin Andrea Arnold macht nichts weiter, als eine Kuh in der Intensivtierhaltung zu begleiten, ihre Emotionen in ihren Blicken, in ihren Taten und Lautäußerungen einfangend.

Es beginnt mit der Geburt ihres fünften Babies, das ihr weggenommen wird, wie alle anderen zuvor. Man spürt, sieht, hört ihre Verzweiflung. Und dennoch fügt sie sich, zurückgebracht zu werden, zu den anderen, Tag für Tag ins Melkkarussell gestellt, während ihre Brüste bereits so groß sind, dass sie fast am Boden schleifen.

Das Baby, auch das sieht man ganz kurz vor der Trennung, war gar nicht in der Lage, von diesen Brüsten zu trinken. Sie kann kaum gehen, die Hüftknochen stechen hervor. Und trotzdem lässt sie sich alles gefallen. Die Nachuntersuchung, das Melken, das Getrieben werden, das erneute Gedeckt-werden.

Eine weitere Geburt. Sie versucht kurz, ihr Kind zu verteidigen. „Sie wird beschützerisch“, heißt es kurz. Als wenn es absonderlich wäre, dass eine Mutter ihr Kind beschützt. Kurz darauf ist sie körperlich so bedient, dass sie abgesondert und mit dem Bolzenschussgerät niedergestreckt wird. Krank und ausgelaugt, wie sie ist, ist sie nicht mehr rentabel.

So grausam in seiner Alltäglichkeit, ist der Film sogar noch ein wenig geschönt. Nein, Kühe in der Ausnutzungsindustrie haben keinen Namen. Es ist eher ungewöhnlich, dass sie eine längere Zeit auf der Weide zubringen dürfen oder auf Stroh stehen. Und auch, wenn nicht die gesamte Palette der Milchleidindustrie aufgetragen wird, erlebt man den Schmerz in jeder Pore, den Schmerz einer Mutter, die nichts will, als für ihr Kind da zu sein und ein Leben zu leben. All das wird ihr verwehrt. Und wozu das alles? Damit die Menschen die Milch bekommen, die weder für sie bestimmt ist, noch ihnen gut tut.

Das Fazit der anschließenden Podiumsdiskussion zwischen einem mittelständischen Milchbauern und einer Tierrechtsaktivistin war, dass diese Zustände grausam, erschreckend und verheerend sind. Landwirt:innen haben sich nach den Vorgaben des Marktes zu richten und werden über Ausgleichszahlungen klein gehalten. Veränderungen sind teuer und bedürfen der politischen Unterstützung, die nicht vorhanden ist. Weder, was die Verbesserung des Tierwohls, noch die Bereitschaft, mehr Geld für zukunftsweisende, ökologische sinnvolle Agrarprojekte einzusetzen, betrifft. Doch das wäre nötig, damit solche Filme nicht mehr gedreht werden können.

Online ist der Film über MUBI abrufbar.

Weitere Links zum Film: „Cow“: vgt.at

17.07.2025, Wien

Wolfsabschuss-Verordnungen vom Fließband?

VGT fordert ernstgemeinten Herdenschutz statt sinnloser Schnellschuss-Politik

17.07.2025, Wien

Vegan Grillen

Mit dem warmen Wetter startet auch wieder die Grillsaison. Ein Hochgenuss für den veganen Gaumen!

15.07.2025, Österreich/Türkei

Brutale Schächtungen beim Opferfest in der Türkei

Österreichische Rinderzüchter:innen wissen, dass exportierte Rinder ohne Betäubung getötet werden

15.07.2025, Wien/Türkei

Aufgedeckt: Brutale Rinderschlachtungen in der Türkei

VGT-Recherche beim Opferfest zeigt unfassbare Tierquälerei auf. Die Türkei gilt als eines der wichtigsten Exportländer für österreichische Zuchtrinder

03.07.2025, Tirol

Selbstbedienungsbuffet für Wölfe?

Schlechte Noten für Herdenschutz auf Tiroler Heimweiden

02.07.2025, Wien

VGT zeigt Stagnation der Schweinehaltung: Vollspaltenboden 2010-2025

Protest vor dem Ministerrat: Wie wird es mit der Schweinehaltung weitergehen? Sollen die armen Tiere ernsthaft auf Betonboden mit scharfkantigen Spalten bleiben müssen?

01.07.2025, Wien

Swimming Pools: Gefahr für Tiere

VGT warnt: Immer wieder werden private Swimming Pools für Tiere zur Todesfalle. Mit einfachen Mitteln kann eine Abhilfe geschaffen werden.

01.07.2025, Wien

Selfies mit Wildtieren – das Geschäft mit dem Tierleid

Sommer ist Urlaubszeit – auf Social Media werden Urlaubsfotos mit Wildtieren immer beliebter. Für die Tiere ist das allerdings die reinste Qual.