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VGT fordert: Schluss mit den illegalen Abschussbescheiden in Tirol und ganz Österreich!

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (24.08.2022)

Wien, 24.08.2022

Es wird immer noch kein Herdenschutz betrieben, stattdessen will man die Wölfe erneut ausrotten, die aber für das Ökosystem sehr wichtig sind.

Fährt man durch das Land, sieht man sehr viele Schafherden. Und sie sind praktisch alle ungeschützt. Im Tal, wohlweislich, und nicht auf der Alm. Eingezäunt, aber ohne einen Schutzzaun gegen Wölfe, obwohl dieser für € 100 pro 50 m zu haben ist. Warum schützt man diese Tiere nicht, wenn es doch so einfach wäre? Stattdessen scheint man sich über Wolfsrisse zu freuen, damit man wieder nach deren Ausrottung schreien kann. Aufgrund dieses Drucks einer hysterischen Minderheit reagiert die Landespolitik eiskalt mit völlig offensichtlich rechtswidrigen Abschussbescheiden, offenbar in der Hoffnung, dass die Wölfe noch rasch geschossen werden, bevor Gerichte ihre illegalen Bescheide wieder aufheben. Es wird Zeit, dass dieses rechtswidrige Verhalten Konsequenzen hat! Der Wolf ist ein ganz wichtiger Teil eines funktionierenden Ökosystems und ein wesentlicher Faktor für eine gesunde Naturverjüngung des Waldes.

 

Petition gegen Wolfsabschüsse

 

Schafe werden erst seit Ende des Zweiten Weltkriegs in kleinen Gruppen einfach so ins Hochgebirge geschickt, um für sich selbst zu sorgen. Ohne jede Behirtung. Dieses eigentlich völlig rechtswidrige Verhalten (das Tierschutzgesetz verpflichtet Tierhalter:innen für ihre Tiere zu sorgen und verbietet ihnen, sie einfach ohne sich weiter zu kümmern in die Wildnis zu setzen) ergab sich aus dem Umstand, dass das Schaf für die Schafhalter:innen an Wert verloren hatte. So nahm man eine Todesrate durch Wetterunbill und Krankheiten von gut 5 % in Kauf. Ja, in Tirol beantragt jetzt sogar ein Schafbauer zwei seiner Schafe durch Jäger:innen abschießen lassen zu dürfen, weil er zu faul ist, sie wieder einzufangen. Aber wehe der Wolf reißt eines der Schafe, die ihm ja mangels Herdenschutz am Präsentierteller angeboten werden! Dann geifert man nach seinem Blut!

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch ist gerade von einer mehrwöchigen Wanderung mit dem Zelt und seiner Familie in den rumänischen Südkarpaten zurück, wo immer schon alle Reviere durch Wolfsrudel besetzt waren und trotzdem überall Schafe und Rinder auf Almen weiden: Angesichts dieser primitiven Wolfshetze frage ich mich, warum es in Rumänien möglich ist, dass große und kleine Schafherden mitten im Wolfsgebiet auf der Alm weiden, während das in Österreich angeblich nicht geht. Alle Herden in den Südkarpaten, die ich angetroffen habe, waren behirtet, und die meisten waren auch von Herdenschutzhunden begleitet, die mich im Übrigen manchmal verbellt, aber nie bedroht haben. Rinderherden stehen sogar völlig allein mitten im Wald unter Wölfen und sind in der Lage, sich zu schützen. Was läuft in Österreich falsch? Die Antwort, in Rumänien wären die Berge weniger dicht besiedelt, gilt nicht. Die Besiedlungsdichte durch Menschen ist gleich und es gibt überall Almen. Aber selbst wenn es weniger Schafe in den Bergen gäbe, so bliebe die Frage offen, warum diese Schafherden im Wesentlichen ohne Risse durchkommen, aber in Österreich ist man zum Schutz der Tiere schlicht und einfach nicht in der Lage.

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