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Sterbende Fasane stürzen auf Tierschützer:innen herab

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (22.11.2022)

Steiermark, 22.11.2022

Massen-Abschuss von Tieren bei Treibjagden in der Steiermark

Treibjagden finden jetzt im Herbst in zahlreichen Gemeinden statt. In der Steiermark wurden in den letzten Wochen einige beobachtet und dokumentiert. Im Bezirk Graz Umgebung gab es vergangene Woche eine besonders grausame Jagd, bei der mehrere Fasane den dokumentierenden Tierschützer:innen buchstäblich vor die Füße fielen und um ihr Leben zappelten. Die Vermutung, dass die Tiere Wochen davor ausgesetzt wurden, ist zwar gut begründbar, lässt sich aber schwer beweisen.

Laut steirischem Jagdgesetz dürfen Fasane nur ausgewildert werden, um den Bestand zu stützen, der Fasan soll also den Worten des Gesetzes nach vor dem Aussterben bewahrt werden. Die Fasane müssen, nachdem sie vom Kücken zum Jungtier herangewachsen sind, laut Gesetz bis Ende Juli in ein "Auswilderungsbiotop" gebracht werden, von dem sie dann nach und nach in die Umgebung fliegen können.

Die Wirklichkeit sieht anders aus.

Fasane werden von der steirischen Jäger:innenschaft ausgesetzt, um möglichst viele Schusserfolge erzielen zu können. Damit die hilflosen Fasane nicht von Füchsen gegessen werden, werden Beutegreifer gnadenlos gejagt und getötet, Füchse haben überhaupt keine Schonzeit! Die Fasane werden einerseits über die gesetzlich erlaubten "Auswilderungsbiotope" in das Jagdgebiet gebracht. Beobachtungen nach dürften Fasane aber auch direkt im Jagdgebiet kurzfristig ausgesetzt werden. Beweisen lässt sich das freilich schwer, dazu müsste man die verschiedenen Jagdgebiete über Wochen Tag und Nacht flächendeckend beobachten. Dessen sind sich die Jäger:innen bewusst und nützen das wohl schamlos aus. Fakt ist: bei manch einer Jagd werden dutzende Fasane erschossen, was unter natürlichen Bedingungen völlig unmöglich ist.

Tierschützer:innen haben am 18.11. eine Jagd im Bezirk Graz Umgebung beobachtet. Auf einer Fläche von weniger als 0,29 km2 wurden innerhalb von drei Stunden etwa 20 Hasen, ein Fuchs und 50 Fasane erschossen. Besonders die große Anzahl von Fasanen macht stutzig. Obwohl in diesem Bereich der Lebensraum für Fasane künstlich optimiert wurde, scheint es unmöglich, diese hohe Zahl an Fasanen auf natürlichem Wege zu bekommen. Der Schluss liegt nahe, dass hier ausgesetzt wurde.

David Richter vom VGT dazu: "Es war grauenhaft. Etwa 35 Jäger und Jägerinnen standen am Rand, während Treiber schreiend und mit Stöcken schlagend durch die Felder und Buschreihen gingen. Ständig wurde rufend auf flüchtende Tiere aufmerksam gemacht, auf Hasen und Fasane, die dann begeistert beschossen wurden. Im Bereich eines Pferdehofes wurde es für uns Tierschützer:innen besonders dramatisch: die Jagdgesellschaft trieb genau auf die Stallungen zu, es wurde in Richtung Gebäude geschossen, die verletzten Fasane fielen auf den Reitplatz und den Asphalt, wir mussten zusehen, wie sie schwer verletzt starben. Es ist so fürchterlich grausam und sinnlos, was diese Menschen diesen unschuldigen Tieren antun, nur des Spaßes Willen!"

Mit der Dokumention und Veröffentlichung von Videos und Fakten zu Treibjagden möchte der VGT das Problembewusstsein in der Bevölkerung steigern und die im Moment noch desinteressierte Politik und Behörden zum Handeln bewegen.

Gegen die beschriebene und andere Jagden wird Anzeige erstattet, in der Hoffnung, dass sich irgend eine Behörde zuständig fühlt und Ermittlungen aufnimmt. Die Jäger:innenschaft genießt leider weitgehende Narrenfreiheit in Österreich, weil sich in diesem Bereich kaum jemand für die begangene Tierquälerei und potentielle Gesetzesübertretungen interessiert.

Weitere Informationen zu Fasanenjagden finden sich auf www.vgt.at.

Pressefotos (Copyright: VGT.at)

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