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Völlig desolater österreichischer Rindertransporter in Deutschland gestoppt

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16.12.2022)

Wien/Oberbayern, 16.12.2022

Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN fordert lückenlose Aufklärung des Falles und ein Ende von Tiertransporten in Drittstaaten

Ein „völlig desolater“ Rindertransporter aus Österreich macht derzeit in Deutschland Schlagzeilen. Ein solcher wurde am Mittwoch in Ampfing in Oberbayern von der Polizei gestoppt. 30 Rinder befanden sich in diesem LKW. Der Transporter hätte die Tiere illegalerweise in ein Land verfrachten sollen, das außerhalb der EU liegt. Der Transporter war mit ausgefahrenem Dach unterwegs, wodurch die Rinder stundenlang dem eiskalten Fahrtwind ausgeliefert waren und frieren mussten. Außerdem wurden die Hygienevorschriften für Tiertransporte „deutlich missachtet“. Glücklicherweise konnten die deutschen Polizeibeamt:innen das schlimmste verhindern: Die Rinder wurden in eine Halle in einem naheliegenden Ort gebracht und versorgt. Aufgrund der groben Verstöße zu Lasten der Tiere fordert der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN, dass dem kroatischen Speditionsunternehmen die Zulassung für die Durchführung von Tiertransporten in Österreich entzogen wird.

Der Fahrer musste mehrere hundert Euro Bußgeld bezahlen. Er fuhr für eine kroatische Spedition, die sich ebenfalls auf ein Bußgeldverfahren und auf ein Gewinnabschöpfungsverfahren einstellen muss. Das deutsche Tierschutzgesetz sieht bei Ordnungswidrigkeiten Geldbußen von bis zu € 25.000 vor. Im Gegensatz dazu normiert das österreichische Tiertransportgesetz in § 21 nur Geldstrafen bis zu € 5.000, also gerade mal ein Fünftel des deutschen Höchststrafmaßes. In der Schweiz sind bei groben Verstößen sogar Freiheitsstrafen bis zu 3 Jahren vorgesehen.

Isabell Eckl, Tiertransport-Campaignerin des VGT: Die österreichischen Sanktionen für Verstöße gegen Rechtsvorschriften für Tiertransporte sind viel zu gering bemessen und damit nicht geeignet, abschreckende Wirkung zu erzielen. Wirtschaftlich gesehen rentiert es sich für Transportunternehmen in Österreich oftmals, Regelungen nicht einzuhalten und die verhältnismäßig niedrige Geldstrafe zu bezahlen. Wir gehen davon aus, dass die Transportunternehmen regelmäßige Geldstrafen einkalkulieren und das dadurch entstehende Tierleid einfach hinnehmen.

Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN fordert daher ein höheres Strafmaß, um Transportunternehmen und Fahrer:innen von Tiertransportern zur Einhaltung der Tierschutzvorschriften zu bewegen.

Ein weiteres mal sehen wir, dass Tierwohl für die Akteur:innen der Tierindustrie keine Rolle spielt und es wie so oft nur um Kosteneinsparung und Profitmaximierung geht, so Isabell Eckl. Im Gegensatz dazu ist der großen Mehrheit der Bevölkerung Tierwohl ein wichtiges Anliegen - daher liegt es an der Politik, dafür zu sorgen, dass zumindest die bestehenden Gesetze eingehalten werden. Darüber hinaus bedarf es dringend Verbesserungen der EU-Tierschutz-Standards bei Tiertransporten, da diese mit besonders viel Stress und Leid für die Tiere verbunden sind. Das forderte auch Tierschutzminister Rauch diese Woche in einer Presseaussendung.

VGT ortet Behördenversagen

Der/die Amtstierärzt:in hätte den Transport nicht genehmigen dürfen, da die einschlägigen Hygienevorschriften nicht eingehalten wurden. Behörden und Amtstierärzt:innen müssen ihre EU-rechtlich vorgesehenen Kontrollpflichten endlich ernst nehmen, da es immer wieder zu Verstößen kommt. Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN fordert von der zuständigen Behörde eine lückenlose Aufklärung dieses Falles.

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