Teilen:

Faktencheck: Wölfe in Österreich

Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29.01.2024)

Wien, 29.01.2024

Die Mehrheit der Österreicher:innen ist PRO Wolf

Heute (Stand November 2023) geht man in Österreich von 7 Wolfsrudeln und 80 Wölfen aus. Die Anzahl der Wölfe hat letztlich auch in Österreich zugenommen, obwohl hierzulande ständig gewildert und mit illegalen Wolfsverordnungen abgeschossen wird. Auffällig ist, dass mit Anstieg der Wolfspopulation und insbesondere der Rudel die Anzahl der "Nutztier"-Risse zurückgegangen ist:0

  • 791 im Jahr 2022
  • 394 im Jahr 2023

Die große Mehrheit der Schafe, die an der Haltung sterben, sterben nicht durch Wolfsrisse, sondern durch Krankheiten, Unwetter, Steinschlag und Verirren, insbesondere auf den Almen. Von den fast 400.000 !!! vom Menschen getöteten Schafen pro Jahr , sterben sehr viele bei Tiertransporten, durch illegale Schächtungen ohne Betäubung oder in Massenschlachthöfen (Quellen: Statistik Austria, AMA, BMLRT), weshalb die Entrüstung über die wenigen Risse durch Wölfe mehr als heuchlerisch erscheint.

Schafbestand 2019 vs. Todesursachen Anzahl Prozent

Gehaltene Schafe
(davon auf Almen)*

402.658
115.022
 
Schlachtung*
341.786  
84,9
Unwetter, Steinschlag, Krankheit etc.**
ca. 8.500  
ca 2,1
Wolfsrisse
103  
0,025

*) Grüner Bericht 2020 (BMLRT)
**) 5.751 auf Almen (= 5 % der gehaltenen Schafe) + geschätzte 1 % der nicht auf Almen gehaltenen Schafe
Quellen: Statistik Austria, AMA, BMLRT

Wölfe leben territorial und müssen deshalb nicht bejagt werden. Sie regulieren sich selbst. Somit ist das Argument, dass wir bald von Wölfen überrannt werden, genauso lächerlich wie obsolet.

In 2 großen Pilotprojekten für Almen in Tirol wurden zum Schutz der Schafe Hirt:innen, Herdenschutzhunde und ein Elektrozaun als Nachtpferch genutzt. Es gab keine Risse. Im Sommer 2023 wurden über 70 Almen Österreichs auf diese Weise erfolgreich geschützt. Die Organisation LIFEstock Protect vermittelt sowohl sozial an den Menschen gewöhnte Herdenschutzhunde, als auch die entsprechenden Herdenschutzzäune für Weiden im Tal, und bietet in Hermagor im Gailtal ein Kompetenzzentrum zum Herdenschutz. Übergriffe durch Wölfe auf Menschen sind äußerst selten. In Deutschland mit über 2000 Wölfen und in Slowenien mit über 140 ist zwischen 2002 und 2022 keine einzige Bedrohung eines Menschen dokumentiert (auch keine in Österreich!).1

Mehr als zwei Drittel der Österreicher:innen vertreten eine PRO WOLF–Einstellung.2

Der Zuzug von Wölfen ist erfreulich!

Wölfe haben auf allen Ebenen positive Auswirkungen:

  • Wölfe jagen vorrangig alte und kranke Tiere und erhalten dadurch Wildpopulationen gesund. Menschen jagen die stärksten Tiere wegen deren Trophäen (Geweih, Wildschweinzähne) und verschlechtern daher den Genpool.
  • Wölfe treiben die Paarhufer (Rehe und Hirsche) aus dem Dickicht, wo sie sich vor menschlichen Jäger:innen verstecken und den Jungwuchs verbeißen: 88 % des Waldes im Burgenland sind dadurch schwer geschädigt. Wölfe helfen also, den Wald gesund zu halten, wie eine Studie in Sachsen-Anhalt kürzlich überzeugend bewiesen hat3
  • Aufgrund der Jagd mit vielen Fütterungen in Österreich gibt es viel zu hohe Wildpopulationen und die Tiere werden in die Nachtaktivität gedrängt, weil dann menschliche Jäger:innen nicht jagen. Die Folgen sind 100.000 Autounfälle mit Wildtieren pro Jahr, mit 350 verletzten und 3-4 toten Menschen jährlich. Der Wolf reduziert die Wildpopulationen und jagt auch nachts. Entsprechend hilft er die Autounfälle mit Wildtieren laut einer Studie um 24 % zu reduzieren und rettet damit ein Menschenleben pro Jahr in Österreich4
  • Die Natur ist für uns Menschen dann erholsam, wenn sie möglichst ursprünglich und wild ist, ohne menschlichen Einfluss. Die Anwesenheit des Wolfs erhöht also die Erholungswirkung des Waldes.
  • Tourismus: In Deutschland gibt es Wolfshotels, Wolfswanderungen und Wolfsausflüge für Familien im Tourismusangebot. Auch in den Karpaten gibt es geführte Wolfstouren. Die Menschen sind an Wölfen interessiert und lassen sich das auch etwas kosten.

Quellen

(0) ORF.at: Wölfe: Starker Rückgang bei Nutztierrissen [29.1.2024], Nutztierrissstatistik ÖZ

(1) Linnell, John, E. Kovtun et al.: Wolfs attacks on humans. Norwegian Instute for Nature Research (NINA 1944), Trondheim 2021

(2) WWF, market Institut: Zweidrittel-Mehrheit für den Wolf

(3) Schumann, Eike: Entwicklung der Schalenwildbestände im Fläming vor dem Hintergrund der Besiedlung durch den europäischen Wolf. Bachelorarbeit, Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde, 2022

(4) Raynor, Jennifer et al.: Wolves make roadways safer, generating large economic returns to predator conservation. PNAS Vol. 118/Nr. 22, 2021

 

16.09.2025, Dahab/Bregenz

Streunerkatzen brauchen unsere Hilfe – nicht nur in Österreich

Die Vorarlberger VGT-Aktivistin Sandy P. Peng hat ein Kastrationsprojekt auf der Sinai-Halbinsel gegründet

16.09.2025, Dahab/Bregenz

Kastrationsprojekt in Dahab ist voller Erfolg

Die Vorarlberger VGT-Aktivistin Sandy P. Peng beschreibt ihr tolles Kastrationsprojekt für Streunertiere auf der Sinai-Halbinsel

15.09.2025, Salzkammergut

Heute beginnt die Singvogelfangsaison im OÖ Salzkammergut

Bis Ende November werden etwa 35.000 Singvögel gequält, um dieser absurden Tradition zu huldigen – neue Auflage der Behörden beim Transport der gefangenen Vögel

05.09.2025, Altlichtenwarth (NÖ)

Grauenhaft: Liechtenstein’sche Jagdgesellschaft setzt massenweise Fasane zum Abschuss aus

Nahe Altlichtenwarth wimmelt es momentan von Fasanen, die alle aus einer Zucht in Massentierhaltung stammen und nur zur Abschussbelustigung dienen werden

03.09.2025, Wien

Tierschützerin verbringt 29 Stunden ohne Essen und Trinken im Tiertransporter

VGT fordert starke neue EU-Tiertransportverordnung mit maximal 8 Stunden Transportzeit

02.09.2025, Graz

Argumentationstraining für Aktivist:innen

Workshop am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre

02.09.2025, Wien

Einladung zur 29-Stunden-Aktion im Tiertransporter

Eine als Kuh verkleidete Tierschützerin wird insgesamt 29 Stunden ohne Essen und Trinken in einem Mini-Tiertransporter verbringen

02.09.2025, Wien

Nach 24 Stunden in Innsbruck auf Vollspalten-Version von 2038: um nichts besser als der bisherige

Tierschützerin hat 24 Stunden auf jenem Vollspaltenboden verbracht, den die Regierung und die Schweineindustrie als „Ende des Vollspaltenbodens“ ab 2034/2038 verkaufen will