Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (08.03.2024)
Steiermark, am 08.03.2024Tierschutz-Protest beim Bezirksjägertag: VGT fordert ein Verbot des Aussetzens von Zuchtfasanen
Das vom VGT mitgetragene Volksbegehren für ein Bundes-Jagdgesetz fordert ein bundesweites Ende der Aussetz-& Abschuss-Jagd, die in 5 von 9 Bundesländern bereits verboten ist
Jetzt im Frühjahr finden die so genannten Bezirksjägertage statt, zu denen alle Jägerinnen und Jäger eines Bezirks eingeladen sind. Das nimmt der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN zum Anlass, um auf die Forderungen des Volksbegehrens für ein Bundes-Jagdgesetz aufmerksam zu machen. Das Aussetzen von Fasanen zum Abschuss steht dabei im Fokus der Kritik. Dieses wurde in der Steiermark zwar neu geregelt, aber nicht abgeschafft. Immer noch gibt es viele Reviere, in denen Zuchtfasane in größerer Anzahl nur zum Spaß ausgesetzt und wenige Monate später wieder abgeknallt werden.
In der Bevölkerung wird die Jagd weitgehend als Notwendigkeit angesehen, um das Gleichgewicht der Wildtierpopulationen zu gewährleisten. Dass das in weiten Teilen eher einem Märchen als der Wahrheit entspricht, zeigt das Beispiel des Aussetzens zum Abschuss von Fasanen. In vielen Gebieten Österreichs werden gezüchtete Fasane aus Tierhaltungen kommend ausgesetzt, um angeblich den Bestand zu stützen. Doch wird ein großer Teil wenige Monate später zum Abschuss freigegeben. Und das wiederholt sich Jahr für Jahr.
David Richter vom VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN thematisiert seit Jahren schon das gezielte Aussetzen von Fasanen in der Steiermark und hat bereits unzählige Jagden beobachtet: Fasane sind schöne und einfache Zielscheiben für die Jägerinnen und Jäger. Diese armen Tiere werden in Wirklichkeit nur ausgesetzt, damit eine Vielzahl von Schieß-Begeisterten ihren Spaß am Töten ausleben kann. Mit Naturschutz hat das rein gar nichts zu tun, ganz im Gegenteil: Unmengen an Bleischrot werden jedes Jahr verschossen und viele Fasane werden nicht sofort getötet, sondern nur schwer verletzt. Zusätzlich besteht das Problem von nicht gesetzeskonformen Aufzuchten. Die Verantwortlichen drücken hier gerne alle Augen zu, Anzeigen gehen ins Leere. Der VGT fordert ein Ende des Aussetzens von Fasanen zum Abschuss.
Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Proponent des Volksbegehrens für ein Bundes-Jagdgesetz, sieht Trophäenschauen auch krititsch: Von einer verpflichtenden Trophäenschau würden sich Bürgerinnen und Bürger volle Transparenz und selbstkritisches Hinterfragen hinsichtlich der Jagd - insbesondere der Tötung von Tieren - erwarten und nicht eine von Eitelkeiten geprägte Zurschaustellung von Trophäen.
Am Samstag, den 9.3.2024 finden im Bezirk Südoststeiermark von 9:00 bis 10:00 in Leitersdorf vor der Komm-Halle und in Weizberg von 13:00 bis 14:00 vor dem Gasthaus Ederer Protestaktionen des VGT statt. Die Besucher:innen der Bezirksjägertage sollen vor allem mit der Kritik an der Fasanen-Aussetz-Jagd konfrontiert werden.
Unter diesem Downloadlink stehen ab Samstag 9.3., 14 Uhr Fotos der VGT-Demos zur Verfügung (Copyright: VGT.at)
Am 16.3. folgen noch Versammlungen vor den Bezirksjägerschauen in den Bezirken Graz Umgebung und Hartberg-Fürstenfeld. Eine Versammlung vor der Bezirksjägerschau in Leibnitz fand bereits am 2.3. statt.
Das Volksbegehren Für ein Bundes-Jagdgesetz hat 14 Grundsätze formuliert, die in einem Bundes-Jagdgesetz verwirklicht werden sollen. Die Initiative aus AG Wildtiere, Ökologischem Jagdverband, Tierschutz Austria und VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN wirbt derzeit um Unterstützungserklärungen für das Volksbegehren, die alle in Österreich wahlberechtigten Personen auf jedem beliebigen Bezirks- oder Gemeindeamt sowie rund um die Uhr online mittels Handysignatur leisten können.
Fasanauswilderungen inkl. Abgänge 2018/2019 Bezirke SO-Stmk und Weiz (Quelle: Schriftl. Anfragebeantwortung im steir. Landtag zu 382/1 Fasanenjagd, eingebracht am 20.05.2020)
Video von ausgesetzten und abgeschossenen Fasanen in der Südsteiermark: Fasane: Ausgesetzt um abgeschossen zu werden?