Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (25.06.2024)
Bezirk Neusiedl/See, am 25.06.2024Schon wieder Zuchtenten illegal an der Leitha und am Komitatskanal ausgesetzt: Anzeige
Trotz Verbots werden immer wieder in Massentierhaltung gezüchtete Vögel, wie Fasane und Enten, zur Abschussbelustigung ausgesetzt: Volksbegehren Bundes-Jagdgesetz nötig!
Es handelt sich um eine Jagdpraxis des Hochadels, der ohne Mühe möglichst oft möglichst viele Tiere abknallen wollte. Bald war klar, dass dieses Bedürfnis nach oftmaliger Abschießbelustigung nicht mit Wildtieren allein befriedigt werden kann, und so begann man schon vor mehreren hundert Jahren, Tiere dafür zu züchten, sei es Hirsche und Wildschweine im Gatter oder Fasane und Stockenten in Massentierhaltung. Erfreulicherweise wurde diese Praxis im Burgenland bereits vor 4 Jahren verboten, doch die Unverbesserlichen meinen, Gesetze gelten nur für andere. Schon wieder sind Zuchtenten an der Leitha und im Komitatskanal im Bezirk Neusiedl am See ausgesetzt worden! Erkennbar daran, dass jeweils 100 Zuchtenten eng zusammen bleiben und nirgendwo ihre Mütter zu sehen sind. Ebenso sind Unmengen an Futter ausgelegt, das die Natur verschmutzt und Bisamratten anzieht. Der VGT hat Anzeige erstattet.
Das Volksbegehren für ein Bundes-Jagdgesetz möchte die Jagd ins 21. Jahrhundert bringen. Ökologie und Tierschutz müssen ihre tragenden Säulen werden. Unter den 14 Punkten des Volksbegehrens findet sich auch die Forderung nach einem strengen Vorgehen gegen Wildtierkriminalität. Es werden momentan Unterschriften zur Unterstützung gesammelt, um das Volksbegehren im nächsten Jahr zu ermöglichen.
VGT-Obperson DDr. Martin Balluch dazu: Seit Jahrzehnten schon beobachtet und dokumentiert der VGT das Aussetzen von Zuchtenten an der Leitha und ihren Nebenflüssen. Als endlich das Verbot kam, hatten wir die Hoffnung, dass die Sache damit ausgestanden ist. Aber leider sind manche Jäger:innen derart fanatisch, dass sie nicht nur Tiere quälen und die Natur beschmutzen, um ihrer Lust zu frönen, sondern sogar das Gesetz brechen. Sie sind die ersten, die schreien, wenn Tierschützer:innen heimlich fotografieren, aber Verbotsgesetze zählen für sie selbst überhaupt nicht. Wir erwarten, dass die Behörde energisch einschreitet. Der Rechtsstaat muss auch für Tiere da sein!
Pressefotos (Copyright: VGT.at)