Wolf: trotz aufsteigender Welle des Artensterbens will die EU Arten zum Abschuss freigeben
Entgegen aller wissenschaftlichen Erkenntnisse setzen sich die engstirnigen Minderheiten mit ihrer egoistischen Tunnelsicht durch: als nächstes Fischotter, Biber, Bartgeier, …
Jeder, wirklich jeder Mensch mit einem Quäntchen Vernunft weiß, dass unsere Maßnahmen zum Klimaschutz bei weitem nicht ausreichen, um eine große Katastrophe zu verhindern. Genauso weiß jeder Mensch, der nicht völlig verblendet ist, im Grunde seines Herzens, dass ein Artensterben und ein Biodiversitätsverlust auf uns zu rollt, der uns die Lebensgrundlage entzieht. Und trotzdem stecken die Verantwortlichen ihren Kopf in den Sand und feiern die Verhinderung ernster Bemühungen, das Ruder herum zu reißen. Jetzt hat die EU beschlossen, die Berner Artenschutz Konvention aufzuweichen zu versuchen. Und das mit der hanebüchenen Begründung, dass Herdenschutz beim Wolf nicht möglich sei, und dass Menschen gefährdet würden. Kühe können jährlich Menschen töten, na und? Aber der Wolf! Und das wirklich absurdeste Argument: Wölfe seien grausam. Und das sagt das bei weitem grausamste Tier aller Zeiten auf dieser Erde: der Mensch.
VGT-Obperson DDr. Martin Balluch ist entsetzt: Wir sind doch angeblich eine vernunftbegabte Spezies. Was ist an der folgenden simplen Einsicht nicht zu verstehen: in den Abruzzen, am Balkan, in den Karpaten hat es immer Wölfe gegeben und es hat immer Schaf- und Rinderherden gegeben und das war kein Widerspruch – warum sollte das nicht auch bei uns gehen?
Balluch weiter: Ich war gerade eine Woche lang mit meinen kleinen Kindern in der Lausitz auf einem Wolfscamp. Dort gibt es Aussichtsplattformen, auf denen die Menschen jeden Tag warten, um vielleicht einen Wolf zu sehen. Nicht nur, dass diese Wolfsbegeisterung zahlreiche Tourist:innen ins Land zieht, wie z.B. uns, und dass dort niemand Angst vor dem Wolf hat. Von den Plattformen aus sieht man den Wolf vorbeiziehen und gleichzeitig direkt daneben Schaf- und Rinderherden hinter Elektrozäunen. Gleichzeitig! In unmittelbarer Nachbarschaft. Wenn Herdenschutz nicht funktioniert, warum gibt es dann Schafherden neben Wölfen in der Lausitz?
Tiger töten jährlich etwa 400 Menschen weltweit, Löwen 500, Nilpferde 600 und Elefanten 1000. Wir in Europa erwarten, dass die Menschen, die neben diesen Tieren leben, sie nicht ausrotten, sondern in freier Wildbahn erhalten. Wölfe dagegen haben in Europa praktisch keine Opfer unter Menschen gefordert. Trotzdem bildet sich Europa ein, keinen Beitrag zum Erhalt potenziell gefährlicher Tiere leisten zu müssen. Das sollen die anderen. Das Resultat wäre eine so drastische Verarmung unserer Natur, dass sie nicht mehr lebensfähig sein wird.