Problem Vollspaltenboden ungelöst: VGT Appell an zukünftige:n Landwirtschaftsminister:in
Bei der Aktion zum Welttierschutztag heute vor dem Parlament stellte der VGT sein Anforderungs-profil vor: empathisch, progressiv, gesprächsbereit, wissenschaftsbasiert, zukunftsorientiert
Eine neue Regierung, wenn sie sich denn einmal formiert, übernimmt ein dringend zu lösendes Tierschutzproblem aus der alten Legislaturperiode: den Vollspaltenboden für Schweine und Rinder. Insbesondere bei Schweinen muss bis Juni eine Lösung gefunden werden. Dann läuft nämlich die Frist ab, die der Verfassungsgerichtshof der Legislative gesetzt hat. In seinem bahnbrechenden Erkenntnis von Ende 2023 hat dieses österreichische Höchstgericht die Übergangsfrist für ein Ende des konventionellen Vollspaltenbodens für Schweine bis 2040 als zu lang eingestuft. Doch die Regierung aus ÖVP und Grünen konnte sich zu keiner Korrektur durchringen, zu sehr pochte die ÖVP im Namen der Tiergroßindustrie auf die Beibehaltung des Vollspaltenbodens. Jetzt muss eine neue Regierung das Thema sofort in Angriff nehmen.
Deshalb präsentierte der VGT heute vor dem Parlament in Wien sein Anforderungsprofil an den neuen Landwirtschaftsminister bzw. die neue Landwirtschaftsministerin, wer auch immer das sein wird. Er oder sie müsse mit Tieren mitfühlen können, gesprächsbereit für Kritik am bestehenden System sein und dieses aufgeschlossen und progressiv, auf Basis wissenschaftlicher Fakten, in zukunftsorientierter Weise lösen. Das jedenfalls forderten zwei Tierschützer:innen im Schweinekostüm, während daneben der/die neue Minister:in durch ein Fragezeichen im Gesicht anonymisiert worden ist.
VGT-Obperson DDr. Martin Balluch wird zunehmend ungeduldig: Seit nunmehr 2019 ist der Vollspaltenboden bei Schweinen und zuletzt auch bei Rindern auf der Tierschutz-Agenda in der Gesellschaft. Diese Haltungsform ist untragbar, soweit gibt es Konsens. Nur hat die ÖVP zusammen mit der Tierindustrie bei Schweinen als
Alternative
lediglich einen strukturierten Vollspaltenboden
vorgeschlagen, der den Tieren noch immer keinen Platz und keine weiche Einstreu liefert. Aber selbst für diese Augenauswischerei war dem Verfassungsgerichtshof die Übergangsfrist bis 2040 zu lang. Klar ist: so kann es nicht weitergehen. Deadline: Juni 2025. Wir brauchen einen Turbo im Landwirtschaftsministerium, der für Schweine eine nachhaltige und zukunftsorientierte Lösung schafft. Und diese kann nur verpflichtende Stroheinstreu umfassen!
Pressefotos (Copyright: VGT.at)