Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (04.02.2016)
Wien, am 04.02.2016Tierversuche für Kosmetikprodukte
In der Werbung wird uns vorgegaukelt, dass uns die Produkte jünger, straffer und schöner machen. Doch bei Tierversuchen leiden in Österreich und überall sonst auf der Welt Millionen von Tieren, obwohl es schon alternative Testmethoden gäbe. Trotzdem schrecken viele Firmen nicht davor zurück, weiterhin Tierversuche durchzuführen oder in Auftrag zu geben.
2013 gelang ein großer Erfolg in der Tierversuchsgesetzgebung. Nach der neuen EU-Kosmetikrichtlinie (2003/15/EC) dürfen keine, in Tierversuchen getesteten, neu zugelassenen Kosmetikprodukte und deren Inhaltsstoffe mehr in die EU verkauft werden. Auch die Einfuhr dieser Produkte ist verboten. Leider sind in diesem Gesetz nach wie vor Lücken zu finden, da die einzelnen Inhaltsstoffe noch immer für andere Zwecke getestet werden dürfen, nämlich dann wenn sie der EU-Chemikalienrichtlinie unterliegen, die Tierversuche vorsieht oder ein medizinisches Interesse besteht.
Oft werden dafür Reizungstests, wie der Draize-Test, durchgeführt. Dabei wird den Kaninchen eine zu testende Flüssigkeit in hoher Konzentration in die Augen getropft. Währenddessen sind sie in körperengen Käfigen eingepfercht, wodurch sie die Augen nicht reinigen und auch nicht wehren können.
Auch die Haltungsbedingungen der Versuchstiere sind eine Katastrophe: Beispielsweise werden drei ausgewachsene Mäuse auf ½ Din A4 Blatt gehalten.
Da praktisch alle Labortiere in sozialen Gruppen leben, stresst sie nicht nur der Versuch am eigenen Körper, sondern auch der Schmerz ihrer Artgenossen.
Der Stress der Tiere führt zu einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen und höherem Blutdruck und beeinflusst auch die Testergebnisse.
Obwohl Nagetiere nur wenige Gemeinsamkeiten mit Menschen aufweisen, werden sie trotzdem am häufigsten als Versuchstiere herangezogen. Zwischen den Nagern und uns Menschen gibt es aber viele Unterschiede. Beispielsweise zeigt Aspirin beim Menschen keine embryonalen Missbildungen, bei Nagetieren aber schon.
Was kann ich tun?
Sprechen Sie mit Ihren Freunden und Ihrer Familie über Tierversuche für Kosmetikprodukte
Informieren Sie sich vor dem Kosmetikkauf, welche Marken keine Tierversuche durchführen oder entscheiden Sie sich für vegane Naturkosmetik
Bevorzugen Sie Labels, die keine Tierversuche (und zwar weder für einzelne Inhaltsstoffe noch für das Endprodukt) durchführen oder in Auftrag geben