Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (31.07.2015)
Wien, am 31.07.2015Ob Löwe Cecil oder Hirsch Burlei – VGT fordert ein Ende der Trophäenjagd
€ 45.000 für einen stattlichen Löwen, € 65.000 für Weltrekordhirsch 37-Ender aus einem Gatter in OÖ – die Jagd auf Zuchttiere ist eine Industrie geworden!
Der Fall des Abschusses des Löwen Cecil aus einem Nationalpark in Simbabwe geht gerade um die Welt. Überall sind Bürger und Bürgerinnen zurecht empört, wie man nur so mit Tieren umgehen kann. Es bleibt dem normalen Menschen völlig unverständlich, warum so viel Geld für das Töten eines Tieres gezahlt wird. Die Summenhöhe beweist auch, dass dieses Hobby nur von der gutbetuchten Oberschicht betrieben werden kann.
Doch Cecil ist kein Einzelfall. Im September 2005 gelang es einem Gatter in Oberösterreich mit künstlichen Hilfsmitteln einen Hirsch der Sonderklasse zu züchten. Er bekam den Namen Burlei. Mit 37 Enden war sein Geweih das größte der Welt und sollte viel Geld bringen. Für € 20.000 verkaufte man ihn an einen bulgarischen Jagdveranstalter, der wiederum € 65.000 für den Abschuss von einem adeligen Deutschen Großwildjäger verlangte. Burlei wurde in OÖ betäubt und in einem Tiertransport nach Bulgarien geschafft. Dort ließ man ihn zu sich kommen, bevor er dann dem zahlenden Jagdgast vor die Flinte getrieben wurde.
Das ist die Praxis der Trophäenjagd, der Jagd auf Zuchttiere, weil nur in der Zucht lassen sich mit Hormonbeigaben und künstlichen Methoden Weltrekordtrophäen erreichen. Diese Praxis ist eines Staates nicht würdig, in dessen Verfassung Tierschutz steht. Der VGT fordert daher ein sofortiges Verbot der Züchtung, Haltung und des Verkaufs, sowie des Aussetzens von Tieren für die Jagd.
VGT-Obmann Martin Balluch: „Allein in Niederösterreich gibt es 74 Jagdgatter, im Burgenland über ein Dutzend dazu. Aber auch in Salzburg und in Kärnten ist die Gatterjagd erlaubt, in der Steiermark und in Oberösterreich dagegen darf man Tiere für die Trophäenjagd züchten und verkaufen. Diese Perversion ist für normal denkende Menschen unerträglich. Österreich ist leider ein Zentrum dieses Tierhandels für den Trophäenkult. Die Jagd muss sich an Ökologie und Tierschutz orientieren, will sie in der heutigen Zeit noch irgendeine Existenzberechtigung haben.“